Eifel: Vielleicht haben wir Glück und der Oktober verwöhnt uns mit milden Temperaturen und wolkenfreien Nächten. Es wird jedenfalls zunehmend früher dunkel und somit nimmt auch die nutzbare Zeit zur Sternenbeobachtung in der ersten Nachthälfte immer mehr zu.
Am 1. Oktober endete die Dämmerung um 21.00 Uhr MESZ, am 15. Oktober um 20.30 MESZ und am 31. Oktober bereits um 19.00 Uhr MEZ (!). Jetzt ist wieder die Zeit, in der auch die kleineren Kinder vor dem Zubettgehen einen Blick auf den Sternenhimmel, sowie auf Mond und Planeten werfen können. Und endlich: Die leidige Sommerzeit-Umstellung ist zu Ende!
Das Sommerdreieck hat den Meridian, die himmlische Nord-Süd-Linie, bereits nach Westen hin überschritten und die Herbststernbilder betreten jetzt die Bühne des Nachthimmels. Allen voran fällt das Sternbild Pegasus durch seine leicht zu erkennende geometrische Figur auf. Die hellsten Sterne des Pegasus bilden ein großes Viereck am Sternenhimmel – das sogenannte und so bekannte „Herbstviereck“.
Am linken oberen Viereck-Stern des Pegasus schließt sich die Sternenkette des Sternbildes „Andromeda“ an. Am Ende der kurzen „Abzweigung nach oben“ befindet sich das am weitesten entfernte kosmische Objekt, das man – einen klaren und „dunklen“ Nachthimmel vorausgesetzt – mit bloßen Augen erkennen kann: die Andromedagalaxie mit der Messierkatalognummer M 31.
So wie unsere eigene „Milchstraße“ handelt es sich um eine diskusförmige Anordung von etwa 200 Milliarden Sternen, die wir von uns aus etwas „angekippt“ von der Seite sehen können. Mit bloßen Augen ist die Andromedagalaxie als schwaches Nebelfleckchen etwas „rechts“ vom nördlichsten Stern des Sternbildes Andromeda zu erkennen. Wenn es richtig dunkel ist und die Augen nach circa 30 Minuten absoluter Dunkelheit besonders gut „dunkelangepasst“ sind, kann man sogar einen länglichen Nebel von einer Ausdehnung des doppelten bis dreifachen scheinbaren Vollmonddurchmessers erkennen. Mit einem einfachen, kleinen Fernglas kann die Andromedagalaxie auf jeden Fall ganz deutlich als Nebelfleckchen gesichtet werden. Seien Sie aber nicht enttäuscht vom Anblick. So schön bunt und detailreich wie im nachfolgenden Foto kann man die meisten „Deep-Sky“-Objekte nur fotografisch festhalten.
Freuen Sie sich trotzdem darüber, dass das Licht der Sterne der Andromedagalaxie schon etwa 2,5 Millionen Jahre unterwegs ist, bis es Ihre Augen erreicht.
Eindrucksvoller ist dann schon der Blick auf den Doppelsterhaufen h+Chi Persei mit den Katalognummern NGC 869 und NGC 884. Mit bloßem Augen als Nebelfleckchen zwischen den Sternbildern Perseus und Cassiopeia erkennbar, zeigt ein Fernglas oder sogar Fernrohr eine Fülle von Sternen, die diese beiden offenen Sternhaufen bilden. Fotografisch zeigen sich sogar die Farben der Sterne. Auch der Kugelsternhaufen M 15 recht unten im Sternbild Pegasus ist ein sehr schönes Fernglasobjekt.Die Sternenwanderungen auf der Sternwarte der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ auf dem Internationalen Platz in Vogelsang sind im Oktober schon fast ausgebucht. Es gibt aber noch freie Plätze für die Termine in der zweiten Nachthälfte.
Ganz besondere und vielfältige nächtliche Angebote bietet dieses Jahr wieder die „Sternenwoche Rureifel“ vom 15. bis 20. Oktober. An verschiedenen Orten und Schauplätzen in der Rureifel-Region erwarten die Besucher ganz unterschiedliche nächtliche Erlebnisse oder kulturelle Erfahrungen. Am Donnerstagabend, 19. Oktober, wird es von 19.30 bis 21.30 Uhr einen Beobachtungsabend mit mobilen Fernrohren und Teleskopen geben. Hierfür kann man sich online anmelden.
Der Planet Saturn mit seinem Ringsystem, der Mars und der zunehmende Mond werden zu beobachten sein. Es wird in der ganzen Woche und somit auch in dieser Nacht nicht vollständig dunkel, da der Mond auf der Himmelsbühne steht.
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