Eifel: Das neue Jahr 2019 bietet gleich zu Beginn am ersten Neumond-Wochenende 5./6.1.2019 einen schönen Blick auf den winterlichen Sternenhimmel. Um 21:00 Uhr stehen die klassischen Wintersternbilder Orion, Stier, Fuhrmann, Kleiner Hund und Zwillinge bereits vollständig am Nachthimmel, der Große Hund ist noch nicht vollständig aufgegangen, aber sein Hauptstern Sirius ist bereits deutlich über dem Osthorizont zu entdecken.
Das „Herbstviereck“, das Sternbild Pegasus, neigt sich dem Untergang im Westen zu. Dort ist knapp über dem Horizont gerade noch der Hauptstern des Sternbild Leier, die „Wega“, zu entdecken. Der obere Teil des „Kreuzes des Nordens“, also des Sternbildes Schwan, steht aufrecht über dem Nordwest-Horizont.
Sirius ist von der Erde aus gesehen der hellste Stern am Nachthimmel. Sirius kann sehr leicht aufgefunden werden, denn die drei Gürtelsterne des Sternbildes Orion zeigen direkt auf diesen leuchtenden Stern, der aufgrund seiner Helligkeit sehr häufig auch schon kurz nach Aufgang über dem Osthorizont zu finden ist. Dazu verbindet man die drei Gürtelsterne mit einer gedachten Linie und führt diese Linie in Richtung „links-unten“ ein ganzes Stück weiter, bis man auf einen sehr hellen Stern, den Sirius, trifft.
In der ersten Nachthälfte leuchtet der rötlich scheinende Planet Mars über dem Südost-Horizont. Die zweite Nachthälfte ist dann „planetenlos“, bis am frühen Morgen die nicht zu übersehende Venus als „Morgenstern“ über dem Osthorizont aufgeht und mit ihrem hellen Schein sogar Schatten werfen kann.Schon mit einem kleinen Teleskop kann man erkennen, dass die Venus jetzt wie ein kleiner Halbmond aussieht. Die Planeten leuchten ja nicht aus sich selbst heraus, sondern werden von der Sonne erleuchtet. Wenn wir einen Planeten am Himmel sehen, dann sehen wir also das reflektierte Sonnenlicht. Die Sonne erleuchtet aber jeweils nur die Hälfte der Planetenkugeln. Je nach Position des Beobachters kann man die vollständige beleuchtete Kugelhälfte sehen, oder nur einen Teil davon. In solchem Fall sieht man dann die Venus im Fernrohr z.B. als Sichel oder wie jetzt Anfang Januar als „Halbvenus“.
Ein weiteres Highlight des Monats ist die totale Mondfinsternis am frühen Morgen des Montags, 21. Januar 2019. Mondfinsternisse treten nur dann ein, wenn Vollmond ist und wenn Mond, Erde und Sonne (fast) genau auf einer Linie im Weltraum angeordnet sind. Das trifft nicht bei jedem Vollmond zu, sondern nur etwa zweimal im Jahr. Dann wird der Mond durch den Schatten unseres Heimatplaneten verdunkelt. Und dieses Himmelsschauspiel kann man im Laufe der zweiten Nachthälfte beobachten: Der Mond tritt um 03:36 Uhr in den Halbschatten der Erde ein. Um 04:33 Uhr findet der Eintritt des Mondes in den Kernschatten der Erde ein.
Um 05:41 Uhr beginnt dann die sogenannte „totale Phase“ – der Mond ist dann vollständig in den Erdschatten getaucht und leuchtet dann dunkelrot. Denn die Atmosphäre leitet wegen der Brechung des Lichts in unserer Atmosphäre doch noch einen Teil des Sonnenlichts auf die Mondoberfläche. Und zwar den roten Farbanteil des Sonnenlichts. Das wird dann von der Mondoberfläche reflektiert und deshalb sehen wir den Mond dann dunkelrot am Himmel stehen.Ein toller weiterer Effekt tritt während der „totalen Phase“ einer Mondfinsternis ein: Man kann viele Sterne direkt um den Mond herum sehen. Normalerweise überstrahlt der Vollmond mit seinem hellen Schein fast alle Sterne in seiner Umgebung. Während der „totalen Phase“ sinkt die Helligkeit des Vollmondes jedoch auf ein Tausendstel ab!
Um 06:43 Uhr endet die „totale Phase“. Um 07:50 ist der Mond vollständig aus dem Kernschatten der Erde herausgewandert. Den Austritt aus dem Halbschatten um 08:48 Uhr wird man bei uns nicht mehr sehen können.
Da der Mond sehr tief am Himmel steht, ergeben sich viele schöne Perspektiven für Fotografen. Diese Nacht ist eine tolle Gelegenheit, um den Mond während der Verfinsterung zusammen mit Objekten am Horizont mit dem Fotoapparat abzulichten.
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