Eifel: Der Sommer naht und die Temperaturen steigen am Tage zusammen mit der Sonne immer höher. Nachts wird es aber noch immer sehr kalt. Anfang Mai ist es erst gegen 23:30 Uhr so richtig dunkel. Ende Mai nähern sich bereits die „weißen Nächte“, in der ganzen Nacht wird es überhaupt nicht mehr richtig „astronomisch“ dunkel. Die Abenddämmerung geht dann praktisch ohne Unterbrechung in die Morgendämmerung über.[/caption]Dieser Mai bietet mit dem sonnennächsten Planeten Merkur nach Sonnenuntergang am Westhorizont ein tolles Himmelstheater. Am 17.05.2021 erreicht der Merkur von uns aus gesehen seinen größten Abstand zur Sonne und es ergibt sich mit der steil über dem Westhorizont stehenden Ekliptik eine sehr gute Abendsichtbarkeit.
Wenn es dunkel geworden ist, sind die Frühlingssternbilder Krebs, Löwe und Jungfrau am Himmel zu sehen, wobei der Krebs sich schon dem Untergang am Westhorizont zuneigt. Neben den aus dem Vormonat ja schon bekannten Sternbildern Bärenhüter, Jungfrau und Löwe locken eine Reihe lichtschwächerer Sternbilder. Wenn die Wolkenbedingungen günstig sind, dann sollten Sie mal versuchen, den Becher, den Raben und die Waage über dem Südhorizont zu entdecken. Die Monatssternkarte oben hilft Ihnen beim Suchen und Finden. Noch hilfreicher ist natürlich eine sogenannte „Drehbare Sternkarte“, die man problemlos mit nach draußen nehmen kann. Wer ein Mobilgerät zur Verfügung hat, kann sich darauf ein Sternkarten- oder Planetarium-Programm installieren und hat damit eine „elektronische“ Sternkarte immer bei der Hand. Der Sommer naht jedoch mit Sicherheit, seine Hauptsternbilder sind jedenfalls bereits über den Nordost und Osthorizont geklommen: Adler, Schwan und Adler sowie der Herkules stehen teilweise schon prominent am Himmel und der Skorpion reckt seine Scheren über den Süd-Horizont.
Die Sterne Arktur im Bärenhüter, Spica in Jungfau und Regulus im Löwen bilden gemeinsam das sogenannte „Frühlingsdreieck“. Die Sterne Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler bilden das sogenannte „Sommerdreieck“ welches uns noch den Herbst über am Sternenzelt begleiten wird. Gleich zwei Dreicke am Himmel, die leicht zu finden sind. Und damit hat hat man auch gleich die sechs dazugehörigen Sternbilder „im Griff“. Geometrie kann manchmal wirklich hilfreich sein!
Der Mai ist voller Sternschnuppen. Die beste Zeit zur Beobachtung ist die zweite Nachthälfte. Im Mai überraschen uns die „Eta-Aquariiden“, davon können bis zu 80 pro Stunde niedergehen. In unseren Breiten können wir circa zehn bis 15 Sternschnuppen pro Stunde sehen, aber nur dann, wenn es wirklich dunkel ist!
Die atmosphärische Leuchterscheinung „Sternschnuppe“ entsteht, wenn Staub oder kleinere und größere Gesteins- oder Metallteile aus dem Weltraum mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eindringen und durch die Reibungshitze „verglühen“. Die „Eta-Aquariiden“ werden durch den Staubschweif des Halleyschen Kometen erzeugt. Den Kometen selbst können wir derzeit nicht sehen. Er wird uns erst wieder im Jahr 2061 besuchen. Wer genug Geduld hat und über ausreichend Lebenszeit verfügt, kann sich auf einen ganz besonders eindrucksvollen Kometen am Himmel freuen.
Ich wünsche allen Sternenguckerinnen und Sternenguckern viele schöne Stunden unterm Sternenzelt und viele Sternschnuppensichtungen!
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