Eifel: An diesem Septemberwochenende passiert der zunehmende Halbmond die Planeten Jupiter (in der Freitagnacht) und Saturn (in der Samstagnacht). Ein schönes Stelldichein am Nachthimmel, denn bei solch nahen Begegnungen des Mondes mit hellen Planeten oder Sternen kann man sogleich zwei Bewegungen der Himmelsmechanik mit bloßem Auge beobachten.
Zunächst kann man – nach Süden blickend – die Bewegung des Mondes – zusammen mit allen Sternen – von links nach rechts (oder von Ost nach West) schon innerhalb einer halben Stunde feststellen, wenn man einen markanten Punkt am Horizont als Peilmarke verwendet. Diese Bewegung wird durch die Drehung der Erde um ihre Nord-Süd-Achse verursacht. Bekanntlich leben wir ja auf einem kugelförmigen Planeten, der sich in einem Tag um sich selbst dreht. Es erscheint uns zwar so, dass Sonne, Mond und Sterne am Osthorizont „aufgehen“ und am Westhorizont „untergehen“. Dies sieht aber nur so aus „als ob“, denn eigentlich bewegen wir uns in unseren geografischen Breiten aufgrund der Erddrehung mit etwa 1.200 Stundenkilometern in Richtung Osten.
Gleichzeitig kann man aber auch noch die Bewegung des Mondes aufgrund seiner Umlaufes um die Erde beobachten. Dazu merkt man sich die Position des Mondes in Bezug auf die beiden hellen Planeten Saturn und Jupiter. Am besten macht man sich eine Skizze auf einem Stück Papier. Machen Sie sich keine großen Gedanken über Ihre Zeichenkünste, allein das sorgfältige Anfertigen sorgt schon dafür, dass Sie sich die Positionen viel besser und genauer merken werden. Eine Nacht später schauen Sie sich die Stellung des Mondes in Bezug auf die Planeten noch einmal an und Sie werden feststellen: Der Mond hat sich – in Bezug auf die Planeten und Sterne – ein ganzes Stück von rechts nach links bewegt.
Der Mond bewegt sich innerhalb eines Monats scheinbar durch alle zwölf Tierkreiszeichen Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische. Dies wird durch seinen Umlauf um unseren Planeten verursacht.Unsere Sonne bewegt sich aufgrund des Umlaufes der Erde um die Sonne scheinbar innerhalb eines Jahres durch diese zwölf Tierkreiszeichen. Das kann man allerdings nicht direkt beobachten, denn am Tageshimmel kann man keine Sterne sehen. Die Sonne überstrahlt alles und unsere am Tage blau leuchtende Atmosphäre überstrahlt natürlich auch die Sterne. Aber schon vor tausenden von Jahren haben die Menschen durch diejenigen Sternbilder, die kurz vor Sonnenaufgang über der Aufgangsstelle zu sehen waren, sowie durch diejenigen, die nach Sonnenuntergang über der Untergangsstelle sichtbar wurden, auf die Position der Sonne im dazwischenliegenden Sternbildbereich geschlossen.
Die riesigen Gasplaneten Uranus und Neptun sind jetzt allerdings nur mit Fernglas und Teleskop zu finden und zu beobachten. Das trifft auch auf den Kleinplanet Vesta zu. Oder Sie besuchen eine der Sternwarten in Köln und Aachen oder nehmen an einer Sternenwanderung auf der Sternwarte der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ auf dem Internationalen Platz Vogelsang teil.
Die Milchstraße ist im September sehr gut zu beobachten, allerdings sollte der Mond mit seinem hellen Schein nicht stören, am Monatsanfang sollte er also bereits untergegangen und zum Monatsende noch nicht aufgegangen sein. Das glimmende Band am Himmel wurde schon vor tausenden von Jahren als „Milchstraße“ bezeichnet. Ich nehme an, weil es so aussieht wie verschüttete Milch auf einem regennassen Weg. Mit „Milch“ hat die „Milchstraße“ am Himmel in Wirklichkeit überhaupt nichts zu tun. Wenn wir das leuchtende Band der Milchstraße am Nachthimmel erblicken, dann schauen wir direkt in die Ebene einer scheibenförmigen Anordnung von insgesamt 200 Milliarden Sterne, die sich alle um das Zentrum der Scheibe drehen. Unsere Sonne mit dem Sonnensystem ist einer dieser Sterne. Dies ist unsere Beobachtungsposition, wenn wir den Sternenhimmel betrachten. Alle Sterne, die wir nachts sehen können, gehören zu unserer „Milchstraße“. Der September bereitet uns hoffentlich wieder viele klare Nächte. Man sollte aber auf eine warme Bekleidung achten, denn es kann schon recht kühl werden. Und zitternd macht das Sternegucken nur halb so viel Spaß.
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