Eifel: Die längste Sternennacht des Jahres
Schon früh wird es dunkel und am 21.12.2018 ist die Wintersonnenwende. Dann steht die Sonne mittags am tiefsten über dem Südhorizont, der Tag ist kurz und die Nacht ist lang. Das ist der astronomische Winteranfang und obwohl jetzt die kalte Jahreszeit ist, ist die Erde auf ihrer elliptischen Bahn der Sonne am nächsten.
Die Sonne geht am 21.12. um 16:38 Uhr am Südwesthorizont unter und die Dämmerung endet um 18:33 Uhr. Richtig dunkel wird es aber gar nicht, denn wir haben Vollmond. Die Dämmerung beginnt dann um 6:32 Uhr und um 8:27 Uhr kann man einen besonders späten Sonnenaufgang am Südosthorizont beobachten.
Beobachtungstipp: Suchen Sie sich schon ein paar Tage vor dem 21.12. in der Nähe Ihres Wohnortes eine Stelle aus, von der aus Sie den Sonnenaufgang und/oder den Sonnenuntergang beobachten können. Markieren Sie sich diesen Beobachtungsstandort, damit Sie ihn an den folgenden Tagen wiederfinden können und achten Sie darauf, an welcher Stelle am Horizont die Sonne auf – und untergeht. Vielleicht ist dort ja ein markanter Baum oder ein Turm oder anderes Gebäude. Eine kleine Skizze oder ein Foto mit der Kamera kann zur zusätzlichen Dokumentation verwendet werden. Und nun achten Sie mal darauf, wie sich der Sonnenaufgangspunkt von Tag zu Tag verändert.
Der Sternenhimmel im Dezember
Die Wintersternbilder zeigen sich in einer klaren Nacht mit ihren hellen Hauptsternen und die Milchstraße umspannt das ganze Himmelszelt. Besonders auffällig ist das Wintersechseck mit den Fixsternen (im Uhrzeigersinn): Capella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen.Nicht ganz so bekannt ist das Winterdreick aus den Fixsternen (im Uhrzeigersinn): Prokyon im Kleinen Hund, Beteigeuze im Orion und Sirius im Großen Hund.
Das „Wintersechseck“ und das „Winterdreieck“ sind zwar auffällige Sternkonstellationen, aber sind keine eigenen Sternbilder. Wer die vergangenen Folgen von „Sonne, Mond und Sterne“ verfolgt hat, wird sich an andere Asterismen erinnern wie das „Sommerdreieck“ und das „Herbstviereck“. Die meist sehr auffälligen Stellungen der Sterne untereinander eignen sich sehr gut zum Erlernen der dazugehörigen Sternbilder.
Die Geminiden – ein kosmisches Feuerwerk ohne Umweltverschmutzung
In der Nacht vom 13. auf den 14.12. gibt es ein besonderes himmlisches Feuerwerk ohne Lärm und Umweltverschmutzung. Der Meteorstrom „Geminiden“ kann immerhin bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde bieten. Insbesondere in den Morgenstunden sind die Chancen hoch, diese immer wieder beeindruckenden Leuchterscheinungen zu sehen. Verursacht werden die Sternschnuppen nicht durch „fallende Sterne“, sondern durch Staub und Geröll einer Partikelwolke des Kleinplaneten Phaeton. Die Erde durchquert diese Teilchenwolke auf ihrem Umlauf um die Sonne und deshalb kommt es zu häufigen Zusammenstößen. Die meisten Teilchen sind zwar nur Staub oder so groß wie Sandkörner oder Kieselsteine. Wenn diese aber mit bis zu 71 km/s in die Erdatmosphäre eindringen, dann „verglühen“ sie und erzeugen diese geheimnisvollen „Sternschnuppen“ am dunklen Nachthimmel.
Der Mond „stört“ in der zweiten Nachthälfte glücklicherweise nicht mehr.
Ein toller Advents- und Weihnachtskomet?
In den letzten Jahren wurden immer mal wieder Kometen angekündigt, aber man hatte doch den Eindruck, dass die Sichtbarkeit des Kometen sehr stark übertrieben wurde.
Bei aller Vorhersagevorsicht: diesmal scheinen wir vielleicht Glück zu haben und erleben das außergewöhnliche Naturereignis eines Kometen am Nachthimmel. Der Komet 46P/Wirtanen durchquert auf seiner Bahn um die Sonne im Dezember die Sternbilder Walfisch, Stier und Fuhrmann. Besonders auffällig wird sich der Komet am 16.12.2018 in der Nähe des offenen Sternhaufens „Plejaden“ zeigen. Es liegen Berichte vor, dass er bereits während der ersten Tage des Dezembers mit bloßem Auge zu erkennen war. Ich empfehle trotzdem zunächst mit einem Fernglas nach dem Kometen Ausschau zu halten. Die Position des Kometen am Sternenhimmel kann man hier auf einer Sternkarte herausfinden. Das Neumondwochenende 7./8./9.12.2018 könnte die besten Chancen auf Sichtung des Kometen bieten, denn dann stört der Mond nicht die Beobachtung mit seinem hellen Schein.
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