Umland, Düren: Hans Otto Brans aus der Nachbarstadt Stolberg hat im Verlag des Dürener Geschichtsvereins e.V. sein neues Buch veröffentlicht mit dem Titel „Der Orden der Kapuziner in Düren 1636-1802 (1944)“. Bürgermeister Paul Larue dankte dem Autor für sein seit vielen Jahren währendes Engagement, gründlich recherchierte Aspekte der Dürener Hospital- und Ordensgeschichte in Aufsätzen und Büchern geschichtlich interessierten Lesern zugänglich zu machen.
In seiner neuesten Veröffentlichung beschreibt der Autor die Tätigkeit des Kapuzinerordens in Düren, der ein Reformzweig der Franziskaner war. Drei Mönche des Ordens, die in braunen Kutten aus grobem Stoff mit spitzen Kapuzen und langen Bärten nach ihren Ordensregeln in strenger Askese lebten, kein Vermögen hatten und die Nahrung erbettelten, zogen 1636 in die Kölnvorstadt Düren. 1642, nach der Zerstörung dieses Domizils, ließen sie sich im Innern der Stadt am Altenteich nieder. Hier errichteten sie um 1655 Klosterbauten und 1656 die Kirche zum Hl. Kreuz. 1721 gab es erneut eine Bauphase.
1802 mussten unter französischer Verwaltung die letzten 18 Kapuziner das Dürener Kloster verlassen. Die Stadt Düren erwarb 1820 die Gebäude und nutzte sie hauptsächlich als Schulräume. Im November 1944 wurde die gesamte Anlage völlig zerstört. Übrig blieb nur die Marienstatue, die in der Giebelwand der Kirche gestanden hatte und heute in der Marienkirche steht. Das ehemalige Kapuzinerkloster und die Kirche wurden nicht wieder aufgebaut. Seit den frühen 50er Jahren steht an dieser Stelle das Stiftische Gymnasium.
Quellen für die gründlichen Recherchen über den Kapuzinerorden fand Hans Otto Brans unter anderem im Dürener Stadt- und Kreisarchiv, sowie im Archiv der Deutschen Kapuzinerprovinz in München. Dort filterte er viele Quellen für Düren heraus. Das bedeutete eine zeitraubende Sucharbeit, denn es gab dort kein Findbuch. Beim Durchstöbern der Akten – so schilderte der Autor – gab es viel zu entdecken. Zum Beispiel, dass die Kapuziner auf Anforderung des Landesherrn als Kämpfer gegen den Protestantismus nach Düren kamen und dass der Bau der Klosteranlagen nur gegen den heftigen Widerstand der Stadt realisiert werden konnte. Für Hans Otto Brans war dieser Streit mit der Stadt ein großes Glück, denn die Prozessakten haben einen großen Anteil an seinen Informationen über den Orden in Düren. „Es ist gut, Autoren wie Hans Otto Brans zu haben, die für den Verein tätig werden“, unterstrich Vereinsvorsitzender Helmut Irmen.
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