Zülpich: Die Narren im gut gefüllten Forum Zülpich mussten sich in Geduld üben, bis der neue Narrenführer für die kommende Session auf der Bühne war. Doch als Tollität Heinz-Willi I. (Pütz) den Saal betrat, war die Freude groß. Am vergangenen Samstag stieg im Forum Zülpich die große Proklamationssitzung der Zölleche Öllege. Zu Beginn des Programms war der neue Prinz der Römerstadt mit einem Triumphmarsch auf die Bühne geholt worden. Der 57 Jahre alte Ülpenicher ging mit viel Freude ans Werk, als er den Saal der Narren betrat. Er verteilte Bützjer an die Damenwelt und ließ es Strüßjer ränne.
Das neue närrische Oberhaupt der Stadt Zülpich wurde dabei sehnsüchtig von Günter Esser (Präsident der Zölleche Öllege), seinem Vorgänger im Amt Franz I. (Becker) und Bürgermeister Ulf Hürtgen auf der proppenvollen Bühne erwartet, denn auch die Abordnungen der vier Zülpicher Karnevalsvereine sowie Musikzug und die Tanzgarde waren mit der neuen Tollität eingezogen.Nachdem Prinzenkette, Prinzenmütze und Zepter übergeben waren, machte sich bei dem neuen karnevalistischen Oberhaupt der Römerstadt ein wenig die Nervosität breit: „Ich habe zwei größere Probleme. Zum einen bin ich es nicht gewohnt, am Mikrophon zu stehen und zum anderen sind es die Prinzenstrümpfe. Ich solle beim Anziehen immer auf die Naht achten, hatte man mir empfohlen. Dabei wusste ich bisher gar nicht, dass die Dinger eine Naht haben“, so Heinz-Willi I. bei seiner Antrittsrede. Doch nach der ersten Aufregung macht er seine Sache mehr als gut. Er dankte seinen Adjutanten und vor allem seiner Ehefrau Gabi, mit der er seit fast 30 Jahren verheiratet ist: „Ohne sie wäre das alles hier nicht möglich. Ich denke im Augenblick über ein Lied für sie nach: ‚Für Gabi tu ich alles.’“ Dass die kurze Session für den neuen Prinzen stressig wird, ist bei rund 150 Auftritten bis zum Aschermittwoch eine klare Sache.
Nach dem Proklamations-Szenarium hatten die Zöllche Öllege ein kurzweiliges Programm für die Narren im Saal geplant. Neben Tanzeinlagen von der Showtanzgruppe „Streetdancer“ aus Antweiler und der „Stadtgarde Colonia Ahoj“ aus der Domstadt überzeugte vor allem die Big Band der Prinzengarde aus Mechernich mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire. Auch die Büttenredner Richard Lerbs alias „Richie XXS“ und Ralf Knoblich als „Dä Knubbelisch vum Klingelpötz“ kamen zu Wort und begeisterten das Publikum.
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