Eifel: Manche Mundartbegriffe klingen wie Hochdeutsch. „Hosen“ („Hohese“) sind zwar was zum Anziehen, aber nicht die klassischen Beinkleider, die man auf Platt „Botz“ nennt. „Hose“ wurden in der Eifel früher Socken und Strümpfe aller Sorten genannt. „Heimisch“ ist keineswegs der Heimatbegriff für Einheimische, sondern der Wallfahrtsort Heimbach im Rur- und Heimbachtal, der früher auch wegen seiner Spezialitäten „Heimije Esele“ (Esel), „Heimije Äerz“ (eine Süßigkeit) und „Heimije Stöhlche“ (eine Art Babystuhl) bekannt war. „Hammer“ ist zwar auch ein Werkzeug, aber auf Platt meist die Frage „Haben wir?“. „Dusche“ wird etwas anders ausgesprochen als die reinigende Brause und bedeutet „dürfen“. „Lauch“ ist kein Gemüse, sondern ein Loch im Boden, „Mit“ ein Blechgefäß, in dem die Arbeiter früher ihre Mahlzeit zum Aufwärmen mit auf die Arbeit nahmen. „Koffer“ ist nicht das Reisegepäck, sondern Kupfer. „Wann“ ist nicht nur ein Frage-, sondern auch ein Eigenschaftswort, nämlich für undicht gewordene Fässer oder wackelige Schraubverbindungen. Der „Wannläpper“ war der „Körfjes- unn Keißelsflecker“, der solche Malheurchen wieder richtete. Statt „Wann?“, dem Fragewort, wurde früher „Wannie?“ gefragt.
aus: Manfred Lang „Platt öss prima“, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9
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