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Manfred Lang: Ganz arme Bauern hatten nur „Fahrköh“

Eifel: Selbst in einer früher durch und durch landwirtschaftlich strukturierten Gegend wie dem Kreis Euskirchen befinden sich Ackerbau und Viehzucht auf dem permanenten Rückzug. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der „Ackerschaff“ ist stark zurückgegangen.

Wenn man heute Bauern mit ihren PS-strotzenden High-Tech-Schleppern auf den Feldern („Stöcke“) sieht, dann weiß man nicht, ob es sich um einen Voll- oder Nebenerwerbslandwirt, um einen „staatse Buur“ oder um einen „kleene Krauter“ handelt.

Früher war das in der Eifel einfacher. Da konnte man auf den ersten Blick erkennen, ob der Bauer nur „e klee Büürche“ war oder „jett an de Fööss hatt“. Die gesellschaftliche Stellung war am „Fahrveeh“ erkennbar, also an der Tierart, deren körperliche Kraft sich der Landwirt bei der Feldarbeit zu Nutze machte. „Staatse Buure“ hatten in der Börde mehrere Pferdegespanne im Dienst, in der Eifel durfte vielfach schon der Hof als stattlich gelten, der über ein oder zwei Pferde verfügte. Die Mehrzahl der Eifelbauern musste als Zugtiere auf Ochsen („Ohsse“), also kastrierte Bullen, zurückgreifen. Die waren billiger, aber auch langsamer als Zugpferde und hatten zusätzlich das Problem aller Wiederkäuer, nämlich, dass sie sich während der Arbeit ein halbes Stündchen hinlegen mussten, um ihr Futter im Halbschlaf ein zweites Mal „ze käue“.

aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9

26.2.2015LebenEifel0 Kommentare ml

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