Eifel: Auch wenn das Rauchen allmählich aus der Mode zu kommen scheint: Pfeife (Pief), Tabak (Teback) und Rauch (Quallem, Rooch, Schwalleck) spielten in Eifel und Börde früher eine große Rolle. Wobei mundartlich feststeht, dass der aus Amerika kommende »Teback« ursprünglich »jepöffe« wurde, also »en de Pief« »jestopp«, in Brand gesteckt und verkostet. Das dazu gehörende Verb ist »piefe«. »Jerooch« wurde erst mit Aufkommen der »vürnähmeren« (vornehmeren) »Zerett« (Zigarette).
Auch »Zijaare« (Zigarren) werden »jepöffe«, bei entsprechend starker Rauchentwicklung auch »jequallemp« (gequalmt). »Kahle Zijaarequallem« vermag eine ganze Wohnung zu verpesten. Für die übelste Sorte von Luftverpestung allerdings hat der ripuarische Dialekt ein eigenes Substantiv, das im Hochdeutschen unbekannt ist: »Schwalleck«, die Steigerungsform ist »äkelije Schwalleck«.
Um die Aussagekraft von »äkelije Schwalleck« im Hochdeutschen auch nur annährend zu treffen, müsste man eine ganze Batterie von Wörtern kombinieren, etwa »ekelhafter, undurchschaubar dichter, stinkender, die Sinne betäubender Qualm, dessen Wirkung sich dem Gedächtnis lebenslänglich einzubrennen vermag«.
»Aahnmaache« ist die Umschreibung für Tabakverkostung im brennenden oder besser im glimmenden Zustand, die Rauchpause im Mechernicher Bleibergbau hieß »Aahnmaach«. »Teback« wurde und wird aber nicht nur in Kombination mit Feuer verkostet, sondern auch kalt in Form von Schnupftabak oder körperwarm als in der Mundhöhle lässig zwischen Unterkiefer und Wange positionierter Kautabak. Eine Portion Kautabak nannte man früher »Prömm«, die Tätigkeit des Tabakkauens »prömme«.
Rauchen, schnupfen und »prömme« standen in der Eifel nicht im gleich gewichteten gesellschaftlichen Ansehen. Ein Sprichwort wusste das zu deuten: »Enne, der pief, rüch wie en Sou« (Einer, der Tabak raucht, riecht wie ein Schwein), »ene, der schnuuf, sitt uss wie’n Sou« (Einer, der schnupft, sieht aus wie ein Schwein) »unn enne, der prömp, datt öss en Sou« (und einer, der Kautabak kaut, das ist ein Schwein).
Aus: Manfred Lang “Platt öss prima! II”, KVB-Verlag, Edition Eyfalia, ISBN: 978-3-942446-00-6
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