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Manfred Lang: Vom „Kaate“ und „Tuppe“

Eifel: Kaum eine andere Leidenschaft ist in der Eifel so verschrien und gleichzeitig so geschätzt wie das Kartenspiel. Die „Mannslöck“, explizit „Kaatbröde“, lieben es, die „Fraulöck“ hassen „de Kaat“ und „et Kaate“, weil „die Männ“ darüber Zeit und Stunde vergessen und in früheren Zeiten wohl oft auch die Verantwortung gegenüber der eigenen Familie.

Ein Eifeler Sprichwort wusste das zu deuten: „Höngert de Kaat unn hönger dr Kann, wid männije zem ärme Mann“. Will sagen: Hinter dem Kartenfächer auf der Hand oder aber mit der Schnapsflasche am Hals lässt der wirtschaftliche Niedergang meist nicht lange auf sich warten.

Die Legende vom Kartstein an der Kakushöhle, wo Bauern sich mit dem Teufel höchstpersönlich zum Kartenspiel niederließen, ist nicht das einzige abschreckende Beispiel, das in der Eifel von Generation zu Generation kolportiert wurde. Auch diesen Ratschlag wird sich früher manche junge Frau im heiratsfähigen Altar haben anhören müssen: „Hieroot joo kenne Käter. Der kennt keene Jott unn kee Jebott unn kaat dich ömm Huus unn Hoff“.

Fritz Koenn, der bekannteste Mundartdichter der Nordeifel, hat der Leidenschaft der Eifeler zum Kartenspiel in einer seiner unvergleichlichen Anekdoten eine sympathischere, ja liebenswerte Seite abgewonnen. Er beschreibt einen „schlauen Kääter“, der am Abend in der Wirtschaft nicht nur seinen letzten Heller verspielt hat, sondern mehr als er überhaupt besitzt. Und er steht auf und spricht Folgendes zu seinen sprachlosen „Kaatbröödern“: „Do ha me äve noch ens fein jetupp: Ihr hatt nüüs veloore – unn ich hann nüüs jewonne.“

In diesem Sinne: Das Glas ist halb voll, nicht halb leer. Immer optimistisch bleiben, nicht nur beim „Kaate“.

aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9

25.3.2015LebenEifel0 Kommentare ml

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