Kreise: Am Donnerstag, 6. September, um 10.00 Uhr kann es in einigen Orten laut werden, denn an diesem Tag findet landesweit erstmalig ein „Warntag“ statt. Getestet werden an diesem Tag alle Warnsysteme. Dazu zählen Sirenen aber auch die Warn-Apps „NINA“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) und „KATWARN“ und Lautsprecherdurchsagen. Im Kreis Euskirchen erläuterten Landrat Günter Rosenke und Udo Crespin, Abteilungsleiter Gefahrenabwehr und Kreisbrandmeister, in einem Pressegespräch, was sich dahinter verbirgt:
Die Bevölkerung soll damit für die Warnsysteme sensibilisiert werden, damit sie im Ernstfall wissen, wie sie sich entsprechend verhalten können“,
erläutert Rosenke. Wer weiß schließlich heute noch, welche Signaltöne es gibt.
Zur Zeit wird in den Kommunen an einem flächendeckenen Sirenennetz zur Gefahrenabwehr gearbeitet, denn die Feuersirenen, die es vielfach noch gibt, sind für das neue digitale Netz technisch nicht kompatibel. „Im Kreis Euskirchen müssen wir sicherstellen, dass Informationen bereits gestellt werden“, erklärt Crespin.
Dazu gibt es im Kreis Euskirchen ein Konzept, dass bis 2020 abgeschlossen sein soll. Es wird dann ein digitales, modulares Warnsystem sein, mit dem zum Beispiel die Feuerwehr auf verschiedenen Medienkanälen die Bevölkerung warnen kann. Dazu zählen neben den Sirenen die Apps für das Smartphone aber auch Radiodurchsagen oder soziale Medien. Selbst wenn es noch nicht in jedem Ort eine Gefahrensirene gibt, gewarnt und geweckt werden die Bürger im Ernstfall trotzdem. Im Kreis Euskirchen seien beispielsweise schon 20.000 Apps auf Smartphones installiert. Rund zehn Prozent der Bevölkerung könnten sie damit warnen und informieren, meint Crespin, würde sich aber freuen, wenn es in Zukunft noch mehr würden. Die Apps seien kostenlos und die Menüführung einfach und jeder könne es sich so auf seinem Smartphone einrichten, dass nicht ständig ein Alarm ankomme. Der Vorteil der Apps ist, dass neben dem eigentlichen Warnen auch weitergehende Informationen mitgesendet werden können. Es gehe nicht immer um den Super-Gau, erläutert der Kreisbrandmeister und führt als Beispiel einen Großbrand in Aachen an. Aber auch örtliche Unwetter, Hochwasser, akute Bombenentschärfungen oder Schadstoffaustritte zählen zu den Anlässen, warum gewarnt wird. Auch das Radio zählt zu den Medien, mit denen gewarnt werden kann. WDR 2 ist dabei in der Region der offizielle Katastrophenschutzsender. Im Fall des Falles wird über diesen Sender über die Gefahrenlage informiert. Auf den Sender seien sie allerdings nicht begrenzt, meint Crespin, denn viele Bürger nutzten auch die örtlichen Lokalsender, sodass beispielsweise auch Radio Euskirchen im Katastrophenfall genutzt werden könne.
Am nächsten Donnerstag werden also die Sirenen im Land ertönen. Allerdings noch nicht flächendeckend, denn mit der Umsetzung des neuen Konzepts ist erst vor einem Jahr begonnen worden und die Feuerschutzsirenen zählen nicht dazu. In Weilerswist, Bad Münstereifel und Dahlem-Schmidtheim werden sie jedoch zu hören sein. Im Kreis Düren ist in der Stadt Nideggen der Sirenenausbau noch nicht abgeschlossen und die Stadt Düren setzt beim Warnen statt auf Sirenen auf Warnfahrzeuge. Wer die Apps NINA und KATWARN installiert hat, bekommt an diesem Tag eine Nachricht geschickt. Unter www.warnung.nrw gibt es weitergehende Informationen, unter anderem auch über die verschiedenen Sirenensignale. „Wir haben ein sehr gutes Warnsystem – aber die Menschen müssen auch wissen, wie es funktioniert“, meint der Landrat. Künftig soll der Warntag einmal im Jahr am ersten Donnerstag im September in NRW stattfinden.
Bei der Besetzung des Amtes des Kreisbrandmeisters und seiner Stellvertreter setzt der Kreis Euskirchen auf Kontinuität: Udo Crespin, Walter Wolff und Harald Heinen sind jetzt offiziell von Landrat Günter Rosenke bestellt und damit erneut in ihren Ämtern bestätigt worden. Zuvor hatte sich der Kreistag einstimmig für eine weitere Amtszeit in der bewährten Konstellation ausgesprochen. Damit setzt der Kreis Euskirchen auf ein erfahrenes und eingespieltes Team. Oberbrandrat Udo Crespin wurde bereits zum 4. Mal als Kreisbrandmeister bestellt, Gemeindebrandinspektor Harald Heinen zum 3. Mal und Gemeindebrandinspektor Walter Wolff zum 2. Mal. Damit arbeitet das Gremium in der aktuellen Besetzung bereits seit zwölf Jahren zusammen. Udo Crespin und Walter Wolff haben angekündigt, bis Mitte 2020 im Amt zu bleiben.
[Foto: W. Andres/Kreisverwaltung]
Landrat Günter Rosenke (2.v.r.) und Geschäftsbereichsleiter Heinz Rosell (2.v.l.) setzen weiterhin auf die bewährte Führungsspitze um Udo Crespin (rechts), Harald Heinen (links) und Walter Wolff (Mitte). Das Amt des Kreisbrandmeisters ist derzeit ein Ehrenamt. Bei Großschadenslagen übernimmt er die Einsatzleitung, außerdem berät er den Landrat zu Fragen des Brand- und Katastrophenschutzes. Die Aufsicht über die kreisangehörigen Feuerwehren gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben. Im Zuge der Organisation der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr erarbeitet der Kreisbrandmeister mit seinem Team ein „Konzept 2020“. Dabei geht es um die Umsetzung von Landeskonzepten im Katastrophenschutz, die Umsetzung der überörtlichen Hilfen und der gegenseitigen Hilfen der Kreise, Städte und Gemeinden sowie die stetig steigende Anpassung des Rettungsdienstes an Erfordernisse des Massenanfalles von Verletzten und Erkrankten. Das Konzept erfährt letztendlich Zukunftssicherheit durch die geplante neue Leitstelle mit Lagezentrum auf dem Gelände der Kreisverwaltung Euskirchen.
Neben dieser „staatlichen“ Funktion des Kreisbrandmeisters und seiner Stellvertreter vertreten Udo Crespin, Walter Wolff und Harald Heinen im Kreisfeuerwehrverband die Interessen von rund 4.400 Mitgliedern der Feuerwehren im Kreis Euskirchen. Crespin wurde jüngst als Vorsitzender ebenso einstimmig im Amt bestätigt wie der übrige geschäftsführende Vorstand mit den beiden Stellvertretern Heinen und Wolff sowie Geschäftsführer Oliver Geschwind.
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