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Die 19-jährige Franzi Udelhofen, hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für ihren Beruf – zur Freude von Minister Karl-Josef Laumann (links) und Landrat Günter Rosenke. [Foto: Silvia Vanselow/Medienzentrum des Kreises Euskirchen]

„Was eine gute Pflege ausmacht, sind die Menschen“ – Neujahrsempfang des Kreises Euskirchen

Kreise, Kreis Euskirchen: Über 350 Gäste waren am Dienstag beim Neujahrsempfang von Landrat Günter Rosenke. Mit dabei: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Der Grund: Das „Familientreffen“ des Kreises Euskirchen stand diesmal ganz unter dem Motto „Die Zukunft der Pflege“ – der 61-jährige Sozialpolitiker ist in dieser Hinsicht Fachmann. Die Besucher erlebten im Kreishaus jedenfalls einen ebenso informativen wie bewegenden Abend zu einem der großen Zukunftsthemen.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann war zu Gast beim Neujahrsempfang. [Foto: Silvia Vanselow/Medienzentrum des Kreises Euskirchen]

Die zentrale Frage an diesem Abend lautete: Was kann man tun, um mehr jüngere Menschen für den Pflegeberuf zu motivieren? Denn alle waren sich einig: Immer mehr Menschen werden immer älter (was erfreulich ist), aber auch immer mehr Menschen benötigen im Alter irgendeine Form der Unterstützung und Betreuung – bis hin zur vollstationären Pflege. Nach einer engagierten Rede des Ministers wurde die Thematik in einer Podiumsdiskussion unter der Regie des WDR-Moderators Sebastian Tittelbach erläutert und aus vielen Perspektiven beleuchtet: Johannes Klockenbrink (examinierter Altenpfleger), Franzi Udelhofen (Azubi in der Altenpflege), Michael Treutler (pflegender Angehöriger), Dr. Frauke Hartung (Oberin der DRK-Schwesternschaft Bonn), Hermann Gemke (Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Mechernich) und Minister Karl-Josef Laumann unterstrichen in einer lebhaften Diskussion, wie wichtig es ist, die Attraktivität des Berufes zu steigern.

Landrat Günter Rosenke brachte es schließlich auf den Punkt: „Was eine gute Pflege ausmacht, sind die Menschen – sind die Pflegekräfte. Was nützt das schönste Zimmer, wenn niemand da ist, der sich um die älteren Menschen kümmert und sich Zeit für sie nimmt.“ Er erneuerte seinen Appell in Richtung einer eigenen Pflegeschule für den Kreis Euskirchen. Dies sei ein wichtiger Baustein, um es den Jugendlichen so einfach wie möglich zu machen: „Eine Ausbildung vor der Haustüre, später ein Arbeitsplatz vor der Haustüre. Junge Menschen aus dem Kreis Euskirchen, die alten Menschen aus dem Kreis Euskirchen helfen.“

Sehr erfreut zeigten sich sowohl Minister Laumann wie auch Landrat Rosenke, dass im Laufe des Abends sowohl die DRK-Schwesternschaft Bonn wie auch das Kreiskrankenhaus erklärten, die Zahl ihrer Ausbildungsplätze spürbar zu erhöhen, nämlich von rund 190 auf über 280. Wohl wissend, dass Pflege nicht alles regeln kann, hatte Minister Laumann abschließend aber noch einen guten Tipp auf Lager: „Es macht großen Sinn, so zu leben, dass, wenn man ganz alt ist, es noch ein paar Menschen gibt, die einen mögen.“

Bei Eifeler Köstlichkeiten, stimmungsvoller Musik durch den Jungen Chor „Feel the Spirit“ und guten Gesprächen klang die 25. Auflage des Kreis Euskirchener Familientreffens in gewohnt geselligem Rahmen aus.

Der Kreis Euskirchen wird in Kürze eine Pflege-App veröffentlichen. Der Anwender kann sich mit Hilfe dieser App kreisweit einen schnellen Überblick über alle aktuell freien Pflegeplätze in den hiesigen Seniorenheimen verschaffen – statt mühsam alle Heime abzutelefonieren. Geplant sind eine Umkreissuche mit Übersichtskarte, Kontaktdaten und Internetadressen der Heime sowie der Anzeige der freien Bettkapazitäten, unterteilt nach Kurzzeit- und Langzeitpflegeplätzen. Für den Nutzer ist die App natürlich kostenlos.
22.2.2019LebenKreise, Kreis Euskirchen0 Kommentare redaktion

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