Euskirchen: Nach intensiven Diskussionen hatte der Kreistag im April 2018 „grünes Licht“ für den Kreishausanbau gegeben. Die Planungen sind mittlerweile abgeschlossen, so dass Landrat Günter Rosenke nun den Startschuss für die Bauarbeiten geben konnte. Mit der Fertigstellung des Gebäudes, das Platz für rund 250 Mitarbeiter bietet, ist im Idealfall in zwei Jahren zu rechnen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 40 Mio. Euro.
Der Neubau ist aus mehreren Gründen erforderlich: Zum einen sind in den vergangenen Jahren die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes massiv gestiegen, so dass eine neue Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst unabdingbar ist. Weitere Leitstellenplätze können am jetzigen Standort nicht untergebracht werden. Auch mit Blick auf Katastrophenfälle muss die Leitstelle technisch aufgerüstet werden, zumal sie mit den umliegenden Leitstellen eng vernetzt wird. „Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger steht an erster Stelle“, betonte Landrat Günter Rosenke. Ein weiterer wichtiger Grund für den Neubau: „Unser Kreishaus platzt aus allen Nähten“, so der Verwaltungsleiter. Zusätzliche Aufgaben und zusätzliches Personal machen es seit 2016 unmöglich, die politisch gewünschte Konzeption der zentralen Unterbringung aller Verwaltungseinheiten unter einem Dach umzusetzen. Zwei prominente Beispiele: Sowohl die Struktur- und Wirtschaftsförderung wie auch das Kommunale Bildungs- und Integrationszentrum mussten das „Mutterhaus“ verlassen, um dringend benötigte Räume im Kreishaus freizumachen.Darüber hinaus wird das Jobcenter zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit als Mieter in das Gebäude einziehen, die dort u.a. die Aufgaben einer Jugendberufsagentur übernehmen. Dafür sind 112 Büros vorgesehen. Dahinter steht die Absicht, bessere Voraussetzungen für die Integration in Ausbildung und Arbeit zu schaffen, weil die betroffenen Bürgerinnen und Bürger künftig die für sie wichtigen Behörden und Ämter in unmittelbarer Nachbarschaft finden. Jobcenter, Berufsberatung der Arbeitsagentur, Jugendamt, Schulamt, Gesundheitsamt, Ausländeramt und KoBIZ sind dann nur wenige Schritte voneinander entfernt.
Der Neubau wird auf dem hinteren Kreishausgelände errichtet, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rotkreuzzentrum. Das barrierefreie Gebäude hat vier Geschosse und wird in konventioneller Massivbauweise gebaut. Hans Wiesner, stellvertretender Projektleiter beim Generalplaner „agn“, betont die moderne energetische Ausrichtung: So wird bei diesem Gebäude mittels Geothermie im Winter geheizt und im Sommer gekühlt. Zudem sei eine kontrollierte Lüftung der Büroräume durch energieeinsparende Wärmerückgewinnung vorgesehen. Die Kreisverwaltung geht derzeit von Gesamtkosten in Höhe von 39,7 Mio. Euro aus. Enthalten ist dabei ein Teuerungsrisikoaufschlag von fünf Prozent. Von den knapp 40 Mio. Euro entfallen rund 15,5 Mio. Euro auf die neue Rettungsleitstelle. Nach den vorbereitenden Arbeiten Ende 2019 soll Anfang des Jahres mit dem Rohbau begonnen werden. Ende 2021 ist nach derzeitigem Stand und bei optimalem Verlauf mit den ersten Umzügen zu rechnen.
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