Euskirchen, Kuchenheim: Nach zweieinhalb Jahren der Vorbereitung und Verhandlung wurde jetzt die Fusion der beiden regionalen Energiedienstleister, e-regio und ene-Unternehmensgruppe, durch einen Konsortialvertrag von den Gesellschaftervertretern und den neuen Geschäftsführern offiziell besiegelt. Das neue Unternehmen nennt sich zukünftig „e-regio“, da dieser Name im kompletten Versorgungsgebiet bereits bekannt ist, ändert aber sein Logo und seinen kompletten Markenauftritt. „Ich bin stolz darauf, dass diese beiden traditionsreichen Unternehmen an ihrer Zukunftsfähigkeit arbeiten und die Herausforderungen der Gegenwart gemeinsam annehmen wollen“, so Dr. Uwe Friedl, Bürgermeister der Stadt Euskirchen und Vorsitzender des e-regio-Aufsichtsrats am Montagnachmittag im Kundenzentrum der e-regio in Kuchenheim.
Digitalisierung, Dezentralisierung und Dekarbonisierung sorgten auf dem Energiemarkt für einen rasanten Wandel und einen tiefgreifenden Transformationsprozess, der wiederum mit einem stark wachsenden Wettbewerbsdruck einhergehe. Um dynamisch und innovativ auf diesen Markt reagieren zu können, hätten sich e-regio und ene darauf verständigt, ihre Kräfte und Kompetenzen sowie Ressourcen und vorhandenes Knowhow in der Region für die Region zu bündeln und damit nicht nur attraktive Arbeitsplätze zu sichern, sondern auch neue zu schaffen. Insgesamt verfügt die neue e-regio jetzt über rund 400 Arbeitsplätze an den Standorten Euskirchen-Kuchenheim und Kall.
Mit der Fusion beginne im Kreis Euskirchen eine neue Zeitrechnung, stimmte Michael Stangel, Vorsitzender des ene-Aufsichtsrats, seinem Vorredner zu. Das neue Energieunternehmen sei für die Zukunft bestens aufgestellt, um sich auf einem schwierigen Marktumfeld behaupten und die großen energiewirtschaftlichen Trends befriedigen zu können. „Mit dieser soliden Basis zwischen Eifel und Rhein lässt sich die regionale Wertschöpfung stärken und die Energiewende vor Ort meistern“, freute sich Stangel. e-regio-Geschäftsführer Christian Metze machte darauf aufmerksam, dass das neue Netzgebiet rund 2.600 Kilometer Gasnetz, 2.100 Kilometer Stromnetz sowie insgesamt ca.120.000 Netzanschlüsse umfasse und einen Umsatz von 330 Millionen Euro pro Jahr generiere. Über Tochtergesellschaften sei die e-regio darüber hinaus bundesweit aktiv. Die Kernsparten des neuen Unternehmens seien der Strom- und Gasvertrieb sowie die Elektromobilität. Darüber hinaus habe sich die e-regio unter anderem Kompetenzen in der Wärmeversorgung sowie in Smart-Home-Technologien erworben. „Gemeinsam wollen wir nun weitere Produkte entwickeln und unsere Fusion vorantreiben“, so Metze. „Dazu brauchen wir jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin, denn wir wollen gemeinsam wachsen und keine Arbeitsplätze abbauen.“ene-Geschäftsführer Markus Böhm machte deutlich, dass sich die Bedürfnisse der Kunden geändert hätten. „Der Kunde erwartet heute eine Rundumversorgung, individuelle Lösungen, persönliche Beratung, er will sich für den Klimaschutz engagieren und selber Energie erzeugen“, so Böhm. Dafür benötige man ein 360-Grad-Angebot, das gleichzeitig transparent und glaubwürdig sein müsse. Durch die Fusion werde genau diese gewünschte 360-Grad-Kompetenz des regionalen Energiedienstleisters vor Ort erreicht. Böhm: „Unsere Kernwerte sind Nähe, Nachhaltigkeit und Technologie. Wir sind vor Ort verwurzelt und genießen ein über Jahrzehnte aufgebautes Vertrauen. Als regeneratives Unternehmen produzieren wir unseren Grünstrom vor Ort und verkaufen diesen Strom wiederum als Regionalstrom vor der Haustür. Darüber hinaus entwickeln wir die Trends der Energiebranche weiter.“
Beide Unternehmen hätten den Weg vom Energieversorger zum Energiedienstleister bereits jeder für sich erfolgreich zurückgelegt, so Geschäftsführer Stefan Dott. Zusammen beträten sie jetzt „die nächste Evolutionsstufe“. „Gemeinsam wollen wir in moderne Energielösungen investieren, als Unternehmen ein Vorbild sein und auch andere befähigen, diesen Weg mit uns zu gehen“, so Dott weiter. Kurz, man wolle „Mehr Energie fürs Neue wagen“, sagte Dott und verriet damit auch bereits den Fusions-Claim des neuen Unternehmens. [Eifeler Presse Agentur/epa]
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