Heimbach: „Mir liegt der enge Kontakt am Herzen“, versicherte Regierungspräsidentin Gisela Walsken bei ihrem ersten Besuch in Heimbach. Sie freute sich, dass sie den „Status, den die anderen Gemeinden schon haben“, nun endlich nachholen könne, denn seit ihrem Amtsantritt vor knapp fünf Jahren hatte sie ihr Weg noch nicht nach Heimbach geführt. Bürgermeister Peter Cremer begrüßte den Gast aus Köln zunächst in einem Vier-Augen-Gespräch, bevor sie sich mit den fünf Fraktionsvorsitzenden, sowie Fachbereichsleitern der Verwaltung zu einem intensiven Meinungsaustausch trafen. Brisante Themen standen auf der Tagesordnung, wurden mit der Regierungspräsidentin diskutiert und gemeinsam suchten die Teilnehmer nach Lösungsansätzen.
„Es ist mir ein wichtiges Anliegen, mit denen auf Augenhöhe zu reden, die die kommunalen Entscheidungen treffen“, erklärte Gisela Walsken im anschließenden Pressegespräch. Gemeinsam mit Peter Cremer fasste sie die Ergebnisse des konstruktiven Informationsaustauschs zusammen. Für Cremer ist es begrüßenswert, dass „Heimbach die Unterstützung von der Bezirksregierung in jeder Form hat und dass es so ein positives Miteinander gibt.“ Nach den heutigen Vorgesprächen könne man nach Ostern erste Anträge auf Fördergelder für diverse Projekte stellen.
Soziallasten und Flüchtlingsproblematik – Aufgaben, die die Kommunen „von außen aufgedrückt bekommen“ – wurden von der Regierungspräsidentin ebenfalls angesprochen. Zwar würden jetzt Gelder aus Berlin fließen, doch das seien momentan nur „kleine Tropfen auf heiße Steine“. Auch der neue Landesentwicklungsplan wurde thematisiert. Momentan wird die Neufassung zum zweiten Mal diskutiert und soll zur Sommerpause vorliegen. Die klare Botschaft der Regierungspräsidentin lautete aber bereits jetzt: „Jede Gemeinde, auch unter 2.000 Einwohnern, muss Entwicklungsperspektiven haben.“
„Die Eifel ist ein touristisches Kleinod“, hob Gisela Walsken hervor und betonte: „Wenn hier Gemeinden strukturell wegbrechen, haben wir in ganz NRW Probleme.“ Wichtig für den Aufschwung der Region sei vor allem die Breitbandförderung. „Auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sieht im Ausbau der Netze das Non plus ultra.“ Heimbach stehe ganz vorne, um die weißen Flecken auf der Landkarte endlich auszumerzen. Die Bezirksregierung warte auf den Antrag, damit an der digitalen Weiterentwicklung der Stadt aktiv gearbeitet werden könne.
Das Thema „Motorradlärm“ stand ebenfalls auf der Agenda. „Ich kenne die Problematik auch aus dem Bergischen“, erklärte Walsken. Um das Problem in den Griff zu bekommen, könne man aber nicht einfach Straßen sperren, fuhr sie fort. Stattdessen müsse man für Bewusstsein sorgen, indem man den Kontakt zwischen Polizei und Vertretern der Motorradclubs herstelle. Den Lärmverursachern müsse klargemacht werden, dass man „nicht gern gesehen wird, wenn man das Leben stört.“
Wegen der besonderen politischen Situation musste der Heimbach-Besuch der Regierungspräsidentin allerdings abgekürzt werden: Durch den Flugzeugabsturz in Frankreich wurde Gisela Walsken am Nachmittag zu einem Krisengespräch in Düsseldorf erwartet. Nach einem gemeinsamen Imbiss im ehemaligen Burgwächterhäuschen von Burg Hengebach, bei dem Kunstakademiedirektor Professor Frank Günter Zehnder über die Institution berichtete, trug sie sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Zum Abschied überreichte Bürgermeister Peter Cremer ihr einen Korb Spezialitäten aus dem Kloster Mariawald: Trüffel, Likör und eine Dose der legendären Erbsensuppe, sowie Wein vom Heimbacher Weinberg.
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