Kreise, Kreis Düren: „Tragen Sie Begeisterung in Ihre Dörfer, damit sich möglichst viele Menschen einbringen und die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes stärken.“ Mit diesem Appell forderte Ewald Adams, Leiter der Kreisstelle Aachen, Düren, Euskirchen der Landwirtschaftskammer NRW, auch die Zuhörer aus dem Kreis Düren auf, sich am kreisweiten Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zu beteiligen. In diesem Jahr wetteifern die kleinen Ortschaften wieder auf Kreisebene um die begehrten Gold-, Silber- und Bronzemedaillen. Vertreter von über 80 Dörfern waren zur Auftaktveranstaltung gekommen, um sich aus erster Hand über den Ablauf und die Bewertungskriterien zu informieren. Etwa die Hälfte der rund 260.000 Menschen im Kreis Düren lebt in Orten unter 3.000 Einwohnern.
Die Herausforderung im ländlichen Raum ist groß: Überalterung, Einwohnerschwund, Leerstände, wegbrechende Nahversorgung, Schließung von Bildungseinrichtungen. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft zwingt zudem zahlreiche Nebenerwerbslandwirte zur Aufgabe. Viele Vereine, deren Aktivitäten seit Jahrzehnten das dörfliche Gemeinschaftsleben prägen, machen sich mittlerweile Nachwuchssorgen. Andererseits lockt der ländliche Raum mit intakter Natur und Gemeinschaftsgeist. Und gerade der ist beim ausstehenden Wettbewerb gefragt.
Die Zeiten, in denen es noch „Unser Dorf soll schöner werden“ hieß, sind endgültig vorbei. Mittlerweile geht es nicht nur um blitzblanke Bürgersteige oder akkurat bepflanzte Blumenkästen. Heute können Dörfer mit kreativen Ideen und Entwicklungskonzepten punkten. Ausgehend von der Frage nach den Schwächen und Stärken des eigenen Ortes sollen die Bewohner zunächst eine Vision entwickeln, die dann – Schritt für Schritt – gemeinsam umgesetzt wird.
Die Uhr läuft, denn bereits in den beiden Wochen vor den Sommerferien geht die zehnköpfige Bewertungskommission auf Besichtigungstour durch den Kreis. Dabei achten die Fachleute auf wirtschaftliche Entwicklungen und Perspektiven der einzelnen Dörfer, auf soziales und kulturelles Leben, auf die Baugestaltung und Entwicklung sowie auf die Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft. „Gute Ideen dürfen Sie gerne kopieren, wenn sie zu Ihrem Dorf passen“, gab Dr. Waldemar Gruber von der Landwirtschaftskammer NRW den Zuhörern mit auf den Weg.
Die Jury nimmt die Dörfer anschließend vom 3. bis 14. Juli bei ihren Rundreisen in Augenschein. Dann hat jede Dorfgemeinschaft genau eine Stunde Zeit, sich und ihren Ort zu präsentieren. Ein Wiedersehen gibt es am 26. September in Kreuzau. Dort findet die Prämierung der erfolgreichen Dörfer im Rahmen der Abschlussfeier in der Festhalle statt. Im kommenden Jahr messen sich die besten Dörfer aller Kreise auf Landesebene. 2019 findet der Bundeswettbewerb statt. Der Kreis Düren nimmt seit 1975 regelmäßig an dem Wettbewerb teil. Zuletzt waren Berzbuir, Blens, Golzheim und Merode mit Silbermedaillen auf Landesebene ausgezeichnet worden.
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