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Markus Ramers (r.) erhält von Leo Wolter die Ernennungsurkunde zum Landrat. [Foto: pg]

Generationenwechsel im Kreishaus Euskirchen

Kreise, Kreis Euskirchen: „Ich übernehme gerne diese Aufgabe“, sagte Leo Wolter am Donnerstag und bestieg die Bühne im Kulturkino Vogelsang, um Markus Ramers die Ernennungsurkunde zum Landrat zu überreichen. Aus Platzgründen war die konstituierende Sitzung des Kreistages in das Kulturkino verlegt worden, trotzdem musste durchgängig ein Mund-Nasenschutz getragen werden – bei der Marathonsitzung für alle Beteiligten anstrengend.

Mit 73 Jahren ist Kreistagsmitglied Leo Wolters (Enzen) Alterspräsident und überreichte dem 34-Jährigen nicht nur die Urkunde, sondern nahm ihm auch den Amtseid ab. „Engagierte Kreishausmitarbeiterinnen und -mitarbeiter unterstützen Sie“, meinte Wolters. Günter Rosenke habe über die vielen Jahre im Kreis viel Positives bewirkt. Nun liege es an Markus Ramers, dies fortzuführen, „Setzen Sie Ihre eigenen Akzente“, gab er ihm mit auf den Weg.

Markus Ramers ist der neue Landrat im Kreis Euskirchen. [Foto: Schott-Fotografie.de]

„Es ist mir eine große Ehre, dass ich in diesen Zeiten Landrat sein darf“, betonte Markus Ramers. Er habe die ersten Tage hinter sich und sei dankbar, wie ihn alle im Kreishaus empfangen hätten. „Es ist mein Ziel, gemeinsam mit Ihnen im Kreistag zu arbeiten“, wendete sich Ramers direkt an die Kreistagsabgeordneten, „wir leben in herausfordernden Zeiten“ und es gäbe viele wichtige Themen im Kreis Euskirchen für die Zukunft. Dazu zählen für Ramers, das Voranbringen der Digitalisierung in der Verwaltung, Ausbau des Breitbandes und Mobilfunk im gesamten Kreisgebiet, den Erhalt familienfreundlicher Kreis, neue Mobilitätskonzepte besonders auch in den ländlichen Regionen, Natur Umwelt- und Klimaschutz sowie die Themen Inklusion und Integration.

Er rief die Kreistagsabgeordneten auf, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und gemeinsam dafür zu sorgen, dass es sich im Kreis gut lebt. „Ich reiche Ihnen heute symbolisch die Hand“ und dies komme von Herzen.

Die Corona-Beschränkungen verhinderten zwar eine große Abschiedsfeier für den langjährigen Landrat a.D. Günter Rosenke, doch ganz ohne ein paar Worte und Geschenke, ließ Markus Ramers seinen Vorgänger nicht davon kommen. Eine ganze Generation kenne keinen anderen Landrat als ihn, meinte Ramers und zählte sich selbst dazu, denn als Günter Rosenke Landrat wurde, sei er eingeschult worden,

„Du standest 26 Jahre an der Spitze“, damit sei er der in ganz Deutschland der zweitdienstälteste Landrat. „Du hast den Kreis geprägt und es ist nicht übertrieben, von der Ära Rosenke zu sprechen. Egal, ob in Losheim oder in Müggenhausen, ob in Houverath oder in Dreiborn: Die Menschen kennen dich. Sie haben Dich als bürgernahen und zupackenden Landrat kennengelernt“.

55 Jahre war Günter Rosenke im öffentlichen Dienst tätig. Als kleine Erinnerung schenkte Markus Ramers seinem Vorgänger ein selbst gestaltetes Fotobuch mit Aufnahmen von allen 294 Orten im Kreis.

Diszipliniert absolvierten die Kreistagsmitglieder anschließend den obligatorischen Wahlmarathon, um alle Ausschüsse und Entsendungen zu besetzen und alle Beschlüsse abzuarbeiten. In geheimer Wahl wurden die beiden Stellvertreter für den Landrat gewählt. Von den 51 gültigen Stimmen fielen 29 auf Leo Wolter, der von CDU, FDP und UWV vorgeschlagen worden war. Damit wurde er zum ersten Stellvertreter gewählt. 22 Stimmen erhielt die Zülpicherin Christine Bär, aufgestellt von der SPD und den Grünen, und wurde damit zweite Stellvertreterin des Landrates.


In der konstituierenden Sitzung wurden auch etliche Kreistagsmitglieder verabschiedet, mit 28 genau die Hälfte. Einige waren nur einige Monate dabei, andere viele Jahre. Wenn man alle Jahre zusammenzählt, kommen 410 Jahre Kreistagsarbeit zusammen. Für Markus Ramers ein guter Grund, dankbar zu sein. „Die Demokratie lebt vom Ehrenamt“, so habe es der erste Bundespräsident Heuss formuliert. „Diese Tätigkeit ist unglaublich wichtig“, hob der Landrat das Engagement der ehrenamtlich tätigen Politiker hervor. Als Kommunalpolitiker sei man oft Kritik und Anfeindungen ausgesetzt und in der Politik habe man nicht nur Freunde. „Doch insgesamt überwiegen die schönen Momente“.
Die ausgeschiedenen Kreistagsmitglieder:

  • 9 Monate: Bernd Michelau (AfD)
  • 3 Jahre: Dr. Markus Milz (FDP)
  • 6 Jahre: Rita Gerdemann (CDU), Ursula Beul (CDU), Frank Weimbs (CDU), Franz-Josef Nießen (CDU), Peter Meinhard Schweikert-Wehner (SPD), Joachim Dürer (Fraktionsvorsitzender AfD 2014/2015 und Fraktionsvorsitzender Büfo 2015-2017, zuletzt Mitglied der UWV-Fraktion)
  • 10 Jahre: Nathalie Konias (B90/Grüne)
  • 11 Jahre: Stefanie Seidler (SPD), Günther Schulz (CDU), Hans Peter Wasems (CDU), Franz Cremer (SPD), Heinrich Hettmer (SPD), Gerhard Stentrup (SPD), Franz-Josef Mörsch (Linke)
  • 15 Jahre: Angela Kalnins (B90 / Grüne)
  • 16 Jahre: Dr. Sabine Dirhold (CDU, stv. Landrätin), Dorothee Kroll (B90 / Grüne), Andreas Schulte (SPD, Fraktionsvorsitzender ab 2013), Thomas Bell (Linke, Fraktionsvorsitzender ab 2009)
  • 22 Jahre: Norbert Häger (SPD)
  • 26 Jahre: Johannes Mertens (CDU), Hans-Josef Nolden (CDU)
  • 36 Jahre: Urban-Josef Jülich (CDU)
  • 37 Jahre: Hans Reiff (FDP, von 2004 bis 2019 Fraktionsvorsitzender; seit September 2020 nach dem tragischen Tod von Christian Grau hat er das Amt vorübergehend erneut übernommen)
  • 43 Jahre: Hans-Josef Engels (CDU), 1972 in den Kreistag eingezogen, zunächst bis 1979, dann wieder ab 1984.
  • 45 Jahre: Josef Reidt (CDU), Ab 1975 KT-Mitglied, Fraktionsvorsitzender von 1990 bis 2018.
6.11.2020PolitikKreise, Kreis Euskirchen0 Kommentare pg

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