Monschau: Der rhythmische Ruf des Publikums nach einer Zugabe zauberte ein entspanntes Lächeln auf die Gesichter der Musicalakteure, die Premiere in der fast vollbesetzten Aula des Michael Gymnasiums in Monschau feierten. 25 Schülerinnen und Schüler erlebten in den vergangenen fünf Monaten alle Höhen und Tiefen einer Musicalproduktion. Im Rahmen des vom Land NRW geförderten Projektes „Kulturrucksack“ realisierten die Journalisten und Musiker, Bert van Londen und Daniel Wiegand, bereits zum zweiten Mal ein Musikprojekt am Monschauer Gymnasium. Nach einem Songwriter-Workshop mit Eigenkompositionen über das Monschauer Land im vergangenen Jahr legten die beiden Kursleiter die Messlatte in diesem Jahr noch etwas höher: Auf die Bühne kam ein aktuelles Musical aus der Feder von Daniel Wiegand.
„Gelungene Generalprobe“, so der Titel der Musikproduktion, bot jede Menge Platz für die kreativen Talente der Schüler. Neben aktiven Gesangs- und Schauspielrollen fanden sich auch versierte Kräfte für Bühnentechnik, Choreographie und das, was die Jugendlichen selber ‚Organisationsteam‘ nannten. Dort flossen während der letzten Monate alle wichtigen Fäden zusammen. „Es war unglaublich, wie engagiert und selbstständig die jungen Künstler sich in das Projekt eingebracht haben“, zogen die beiden Kursleiter Bilanz. Obwohl sich für das Musical auch einige alte Bekannte aus dem ersten Kulturrucksack-Projekt eingefunden hatten, bestand das Gros der aktuell Beteiligten aus neuen Gesichtern. „Es war toll zu sehen, wie wir alle in kurzer Zeit zusammenwuchsen und ein echtes Team wurden“, resümierte Daniel Wiegand.
Die Thematik des Stückes stieß bei den Jugendlichen, die sich aus den Klassen 6, 7 und 8 rekrutierten, von Anfang an auf Begeisterung: Eine Girlgroup, die „Sisters in Destiny“, steht kurz vor ihrem musikalischen Durchbruch. Sie dürfen in einer TV Show performen und ihren neuen Song vorstellen. Damit ergreifen sie die Chance, nicht nur auf sich, sondern auch auf aktuelle Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Soziale Konflikte und eine Liebesgeschichte inklusive. Die sechs jungen Mädchen, die wie Pech und Schwefel zusammenhalten, werden auf ihrem Weg zum Erfolg auf einige Geduldsproben gestellt. Nicht nur die Moderatorin der TV Show entpuppt sich als falsche Schlange und macht es den Mädchen schwer. Auch die Frontsängerin Jay wird heftig aus der Bahn geworfen. Aber, wie so oft im Musical: Am Ende wird alles gut und der Auftritt der Girlgroup ein voller Erfolg – nicht nur im Stück, auch im „richtigen Leben“.
Damit jeder der engagierten jungen Künstler die Gelegenheit bekam, eine größere Rolle zu spielen, wurde das Ensemble in zwei Darstellergruppen geteilt. Für jede der beiden Aufführungen mit einem eigenständigen Gesangs- und Schauspielteam.
Die beiden Kursleiter, die schon seit Jahren mit unterschiedlichsten Kunstprojekten an vielen Schulen und Kindergärten der Städteregion Aachen tätig waren, fühlten sich nach dem Musical mit den Schülerinnen und Schülern des Michael Gymnasiums in ihrer Mission bestätigt. „Unser Einsatz lohnt sich schon alleine deshalb, weil wir es mit unseren Projekten schaffen, die Kids für die Dauer unserer Zusammenarbeit ein wenig von ihren digitalen Kommunikationsmitteln wie beispielsweise Handys wegzulocken und sie sich realen Herausforderungen stellen. Das Leben kann auch ganz ohne digitale Hilfsmittel schön und interessant sein“, resümierte Bert van Londen. Nachdem die Aufregung und das Lampenfieber verflogen sind, wünschen sich alle Beteiligte nur noch eins: Dass es für ein weiteres Musikprojekt im nächsten Jahr ein Wiedersehen gibt.
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