Monschau, Widdau: Freuen sich auf die Premiere: Die Schauspielerinnen und Schauspieler vom Theater Kunterbunt [Foto: Theater Kunterbunt]
Seit September 2013 gibt es das Theater Kunterbunt. Das Ensemble besteht aus Menschen mit und ohne Handicap, die Spaß am Theaterspiel haben. Einmal in der Woche, fünf Monate lang, treffen sie sich zur Probe im katholischen Pfarrheim in Simmerath-Steckenborn. Diese Zeit brauchen die Schauspieler und Schauspielerinnen, denn das Theaterstück, das sie aufführen werden, entwickeln sie selbst.
Aber eigentlich ging es anders herum. Zunächst war die Frage: Welches Genre soll es diesmal sein? Im vergangenen Jahr hat die Theatergruppe ein Fantasie-Theaterstück zur Aufführung gebracht. Soll es beim zweiten Mal vielleicht ein Liebesdrama oder ein Horrorschauspiel werden? Nein, ein Kriminalstück wird gewünscht. Lustig. Also eine Kriminalkomödie. Gut, welche Rollen kann es geben und wie lauten die Namen dieser Personen? Das war der Moment, an dem die Regisseurin, Ingrid Wiederhold, Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung – und dem Gehör – bekam. Auch der Regieassistent, Ulrich Schmidt, war keine große Hilfe. Zwar wohnt er in Kalterherberg, aber er ist ein „Zugezogener“… „Wie nennst Du dich? Drückche, ja was ist das denn für ein Vorname,? Ach Gertrud!“ „Ja, ich glaub‘ es nicht. Sag noch einmal, Lüth – wie schreibt man das? Lüüd – aha! Dass Klärchen, Klärschen gesprochen wird, ist klar, es lebe das Rheinland!“ Aber in der Eifel gibt es wirklich kuriose Namen, und die Aussprache ist auch ‚Eifel-speziell‘. Ach, und eine Eifel-Berühmtheit soll auch mitspielen, Küppesch Ul. Inzwischen hat die Regisseurin schon etwas dazugelernt: „Das müsste dann übersetzt Ulrich Küpper heißen, nicht wahr?“ Als das Ensemble die Handlung in etwa klar hatte, kam der Titel. Natürlich muss der Krimi in der Eifel spielen, daher: „Was ist denn bloß in Widdau los?“
Nette und sympathische Menschen leben im kleinen, idyllisch gelegenen Ort Widdau. Man kennt sich und man hilft sich gegenseitig. Am Tag trifft sich die Dorfgemeinschaft auf dem Friedhof. Hier wird gepflanzt, gegossen und geharkt. Natürlich mit dem entsprechenden Werkzeug: Blümchen, Harke, Gießkanne – und dem Mundwerk … !
„Wer ist eigentlich diese ‚Angie‘ – wie schaut die nur aus – und was macht die eigentlich hier? Sollte so etwas nicht lieber in der Stadt wohnen?“ Aber keine Sorge, Sexappeal haben die Frauen von Widdau genug. Die wissen genau, was den Männern Freude bereitet. Abends trifft man sich in der Dorfkneipe bei Küppesch Ul, da gibt es ein gepflegtes Bierchen und wenn es hoch her geht, für die Damen auch ein Gläschen Sekt. Ortsvorsteher von Widdau ist Brauns Kalle, ein guter Mann, der höchst zufrieden mit der Ortspolizistin Jessy und der Detektivin Charly ist. Sogar in der Nacht sind die beiden auf der Straße in Widdau unterwegs, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Nicht, dass das nötig wäre – so ein friedliches Fleckchen Erde! Aber auch in Widdau gibt es Menschen, die unter Schlaflosigkeit leiden, die es nachts auf die Straße hinaus treibt. Und was ist das – ein Erdbeben? War das auf dem Friedhof? Wer steht denn da? – Für Charly und Jessy wird es höchste Zeit die Nachtpatrouille zu beenden, und sich schleunigst in Sicherheit zu bringen. Am anderen Morgen ist nichts mehr wie es war, vorbei ist es mit dem Frieden in Widdau!
Gefördert wird das inklusive Theaterprojekt über drei Jahre hin von der ‚Aktion Mensch‘. Initiator ist die Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle (KoKoBe) Eifel unter Trägerschaft der Caritas Lebenswelten. „Wir bedanken uns herzlich bei Andrea Hein von der KoKoBe-Eifel für die Betreuung des Projektes“, so Ingrid Wiederhold.
Premiere hat die Kriminalkomödie „Was ist denn bloß in Widdau los?“ von und mit dem „Theater Kunterbunt“ am Freitag, 30. Januar 2015, um 20 Uhr im Musik- und Kulturzentrum Monschau-Konzen (MuK), Konrad–Adenauer- Straße 2. Die 2. Aufführung folgt Samstag, 31. Januar 2015, ebenfalls um 20.00 Uhr im MuK. Der Eintritt beträgt 4 Euro, ermäßigt 2 Euro. Karten gibt es an der Abendkasse oder im Vorverkauf in der Werkstatt Imgenbroich, Am Handwerkermarkt 13 in Monschau.
Bisher 1 Kommentar
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Das habt Ihr wirklich sehr schön gemacht. Danke Euch dafür
Freundliche Grüsse
Küppisch Ull
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