Nideggen, Schmidt: Bei einem Informations-Abend berichtete Bürgermeister Marco Schmunkamp über die aktuelle Flüchtlingssituation im gesamten Nideggener Gemeindegebiet und teilte den Schmidter Einwohnern Zahlen, Daten und Fakten mit. Im gut gefüllten Saal des Schützenhofes blieben Bürgermeister, Ratsvertreter, Verwaltungsmitarbeiter, Diakon Martin Schlicht von der Flüchtlingshilfe der Caritas Düren-Jülich, sowie die beiden ehrenamtlichen Gruppierungen „Soziales Netzwerk Nideggen e. V.“ und „Eingliederungshilfe Schmidt“ den interessierten Bürgen keine Antwort schuldig.
Aktuell wurden der Stadt Nideggen bislang insgesamt 209 Flüchtlinge zugewiesen, davon alleine 89 in Schmidt. 31 Unterkünfte wurden dafür im Stadtgebiet zur Verfügung gestellt, davon 12 in Schmidt. „209 Asylanten aus 29 Nationen – da kann man sich gut vorstellen, wie schwierig und aufwändig es beispielsweise ist, zu erklären, wie bei uns der Abfall richtig getrennt wird oder wie der richtige Umgang mit Heizung und Stromverbrauch funktioniert.“ Besonders wichtig sei es, eine Ghettoisierung bei den Unterbringungen zu vermeiden. „Es gibt auch schon mal Leute, die sich in Sachen Unterbringen bereichern wollen, indem sie Mietpreise anbieten, die weit über dem üblichen Schnitt liegen. Da schauen wir natürlich genau hin. Nicht jedes Angebot kann für uns wirtschaftlich sein“, so Bürgermeister Marco Schmunkamp. „Warum wurden – proportional – bislang so viele Flüchtlinge in Schmidt untergebracht“, lautete eine der Bürgerfragen. „Weil augenblicklich nur in Schmidt relevanter und wirtschaftlicher Wohnraum angeboten wird“, so die Antwort der Verwaltung.
Um der Situation Herr zu werden, hat die Nideggener Stadtverwaltung einige flankierende Maßnahmen umgesetzt. So wurde eigens eine neue Sachgebietsleiterstelle besetzt und eine Stelle als Hausmeister und Unterkunftsbetreuer eingerichtet, auch wenn das für die Stadt bedeutet, dass gewisse andere Dienstleistungen dadurch reduziert werden müssen.Größte Herausforderung aber bliebe die Integration. „Ohne Ehrenamt – keine Chance“, erklärten Stadt- und Verwaltungsvertreter. „Wir sind begeistert, wie sich die Menschen in Schmidt für die Flüchtlinge einsetzen“, hieß es weiter. Das „Soziale Netzwerk Nideggen“, die „Eingliederungshilfe Schmidt“, die Katholische Pfarrgemeinde St. Hubertus (St. Mokka), der Lions-Club Kreuzau-Rureifel, die örtlichen Vereine und viele Bürgerinnen und Bürger helfen mit zahlreichen Aktivitäten, Vorbehalte abzubauen und Integration umzusetzen: Flüchtlingscafé, Sprachunterricht, Begleitungen bei Ämtergängen oder Arztbesuchen, Kleider- und Möbelkammern und vor allem der persönliche Kontakt zu den Asylanten zeigt eine große Hilfsbreitschaft, die es erleichtert, Integration zu ermöglichen.
Neben vielen Angeboten zur Integration – wie beispielsweise auch mit weiteren Konzerten („Musik verbindet“) – möchte man den Flüchtlingen den wichtigen Kontakt zu ihren Familien, die oft auseinandergerissen noch in ihrer Heimat oder irgendwo in Europa unterwegs sind, durch das Angebot eines kostenlosen Internetzugangs mit Hilfe des Vereins Freifunk Düren und privaten Sponsoren ermöglichen, denn das Smartphone ist meistens die einzige Kontaktmöglichkeit. Mariano Graf von Spee, Präsident des Lions-Clubs Kreuzau-Rureifel hatte eine konkrete Möglichkeit der Unterstützung nach Schmidt mitgebracht: Er bot Armbänder zum Verkauf, deren Erlös der Flüchtlingshilfe zugute kommt. Insgesamt 200 Stück konnte er am Veranstaltungsabend an den Mann oder die Frau bringen. Ein schönes Ergebnis, das Mut macht.
Weitere Informations-Abende finden am 17. März in Berg (Bürgerbegegnungsstätte), am 21. März in der Nideggener Mehrzweckhalle und am 22. des Monats in der Embkener Turnhalle statt. Beginn der Veranstaltungen ist jeweils 19.00 Uhr.
Stadtteile | Zuweisungen | Belegte Unterkünfte | Einwohner |
Abenden | 15 | 3 | 782 |
Berg | 11 | 2 | 709 |
Embken | 19 | 4 | 734 |
Muldenau | 7 | 1 | 161 |
Nideggen | 43 | 6 | 2983 |
Rath | 23 | 1 | 757 |
Schmidt | 89 | 12 | 2974 |
Düren | 2 | 2 | |
209 | 31 |
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