Umland, Düren: Der Rat der Stadt Düren hat die Bereitschaft erklärt, kurzfristig bis zu 50 Flüchtlinge aus dem Lager Moria in der Stadt Düren aufzunehmen. Zudem fordert er Bund und Land zu schnellen, entsprechenden Maßnahmen auf, zur Not auch unabhängig von den eigentlich nötigen europäischen Lösungen.
„Die Stadt Düren ist weltoffen, bunt, humanitär und solidarisch. Wir wollen im Rahmen unserer Möglichkeiten geflüchteten Menschen, die unverschuldet in große Not geraten sind, unkompliziert und schnell helfen.“ So heißt es in der Begründung der Dringlichkeitsentscheidung.
„Die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir die Flüchtlingskrise mit vereinten Kräften aus Rat, Verwaltung, Ehrenamt und Trägern bewältigt haben. Heute haben wir die Kapazität und die Strukturen und wollen sie in diesem Fall einer weiteren menschlichen Katastrophe auch nutzen. Das ist unsere Pflicht!“, unterstreicht Bürgermeister Paul Larue. Mehr als 12.000 Migrantinnen und Migranten im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos lebten seit geraumer Zeit in menschenunwürdigen Verhältnissen, verschärft noch durch Quarantäne-Maßnahmen. Die Situation hat sich durch die verheerenden Feuer im Lager zusätzlich dramatisch verschärft. „Europäische Lösungen wären natürlich besser“, betont Thomas Hissel, Erster Beigeordneter der Stadt Düren. „Aber wenn es die derzeit nicht gibt, kann man die Augen nicht verschließen und die Tragödie einfach passieren lassen.“
Noch ist das genaue Ausmaß nicht zu überblicken, es ist aber jetzt schon deutlich, dass schnelle Hilfe gefragt ist. „Was hier auf Lesbos passiert, hat mit Menschenwürde leider nichts mehr zu tun. Hier muss geholfen werden, und zwar sofort.“, erklären Paul Larue und Thomas Hissel. Rat und Verwaltung bauen auf die Bereitschaft der Dürenerinnen und Dürener, solidarisch mit dazu beizutragen, den Flüchtlingen in der Stadt Düren einen sicheren Hafen zu bieten.
Bereits im März 2020 hat der Rat der Stadt Düren einstimmig beschlossen, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen.
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