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Manfred Lang: „Der ös ze krank für ze sterve“

Eifel: Die Eifeler haben Galgenhumor. Kein Wunder: Durch die Jahrhunderte fielen die Nachbarn aus dem Westen und die aus dem Osten in diesem Landstrich übereinander her, um sich gegenseitig zu bekriegen und die kleinen Territorialherren aus dem Feld zu schlagen. Erst obsiegten Kurköln und Kurtrier, dann die Franzosen.

Als die Eifel vor knapp 200 Jahren zum königlich-preußischen „Rheinland“ wurde, da fiel das Interesse am Landstrich in Berlin und andernorts so gering aus, dass der Begriff „Preußisch Sibirien“ aufkam. Aus der preußischen Zeit stammt das „Rheinische Lesebuch – Vaterlandsband“. Es gibt in einem Artikel „Sprichwörter und Redensarten“ aus dem Rheinland wider – darin auch einige Eifeler Sinnsprüche mit Galgenhumor.

Zum Beispiel diesen über einen vollständig maladen Menschen: „Der ös ze krank für ze sterve.“ Oder über einen wirtschaftlich dermaßen verarmten Zeitgenossen, der in seinem Küchenschrank nichts mehr zu essen findet: „In dem sengem Bruertschrank looven sich de Müüs Bloodere an de Fööß.“ Wer so wenig zu essen hatte, der wurde schließlich „fett wie en Jeeß vür de Kniee“, bekam die Schwindsucht (Lungentuberkulose), musste sich aber selbst dann keine allzu großen Sorgen machen, denn: „Wer langk hooß, witt alt.“

Was soll man bei den Realitäten des Lebens lange drum herum reden: „Pelle moss me schlecke, net köue.“ Wer trotz wechselnder Herren immer Untertan war, der weiß: „Häerejonst un Vuelsjesangk ös jet schönns, ävver et duert net langk!“ Not lehrt Bescheidenheit: „Beiss e hallef Ei wie en lödisch Kock.“ Und trotz aller wirtschaftlichen Bescheidenheit ist es besser, ein kleiner freier Bauer zu sein als ein Leibeigener oder Knecht: „Beister, für sich selve Kaaf op et Spiches draare wie Weeß für ange Löck.“

aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9

28.5.2015LebenEifel0 Kommentare ml

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