Eifel: Manche Mundartwörter klingen gleich, haben aber in unterschiedlichen Geschlechtern unterschiedliche Bedeutungen. Prominentes Beispiel ist das Wörtchen „Bier“. Denn das gibt es in ripuarischer Mundart (ripuarisch = zum Rhein hin) weiblich, männlich und sächlich. Bier als Neutrum – das Bier (datt Bier, e Bier) meint dasselbe wie im Hochdeutschen: ein kühles Blondes eben.
Bier als Femininum – also „die Bier“ – kann sowohl eine Glühbirne bedeuten als auch eine richtige Birne (Obst), aber auch den Kopf eines Menschen: „die Bier“ eben.
Mit dem männlichen Bier – also „der Bier“ – bezeichnen Rheinländer und Nordeifeler das männliche Hausschwein. Wobei „Bier“ hier mit der zweiten Silbe des hochdeutschen Wortes Eber verwandt sein dürfte.
Das weibliche Gegenstück zum „Bier“, die „Sou“, wurde früher übrigens „Kreem“ genannt, die Ferkel „Küssje“. Der kastrierte Eber ist ein „Bersch“.
aus: Manfred Lang „Platt öss prima“, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9
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