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Manfred Lang: „Der ös esu fett wie en Jeeß am Knie“

Eifel: Koh, Päerd, Schoof und Sou sind Nutztiere in der linksrheinischen Land- und Viehwirtschaft. Und man hat keine Schwierigkeiten, die hochdeutschen Entsprechungen zu finden: Kuh, Pferd, Schaf und Sau. Schwieriger ist die Sache schon bei der „Jeeß“ (Ziege), aber wenn man die Analogie zwischen der Geis, der weiblichen Ziege, und der „Jeeß“ herstellt, dann ist es wieder ganz einfach. Ebenso verhält es sich beim „Bier“, dem männlichen Schwein. Bei ihm erstreckt sich die Wortverwandtschaft zwischen der zweiten Silbe des hochdeutschen Eber („Ber“) und dem ripuarischen „Bier“.

Keine Brücke schlagen lässt sich aber zwischen dem weiblichen Gegenstück des „Bier“, das „op Platt“ eben nicht nur „Sou“ (Sau), sondern auch „Kreem“ genannt wird. „Bärrch“ wiederum heißen jene Eber, die nach der Entfernung ihrer Keimdrüsen im zarten Ferkelalter nur noch Onkel, aber nicht mehr Väter werden können.

Auch der Ausdruck „Bitz“ für die weiße deutsche Edelziege lässt kaum Wortverwandtschaft mit der Hochsprache erkennen. Desgleichen gilt für den „Beuert“, das über ein Jahr alte Kalb, das dann mit zwei zum „Bies“ wird.

Ziegen sind aus dem Erscheinungsbild von Eifel und Börde fast gänzlich verschwunden. Viele Generationen hindurch dienten die „Bergmannsköh“ in der Nordeifel als Milchlieferanten für die meist zahlreiche Nachkommenschaft der Knappen. Neben „Jeeß“ und „Bitz“ wurden Ziegen auch „Hipp“, „Mick“, „Bartmann“ oder „Hoeremann“ genannt.

Sehr dünnen bis schwindsüchtigen Menschen sagte man nach: „Der ös esu fett wie en Jeeß am Knie.“

aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9

9.10.2015LebenEifel0 Kommentare ml

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