Eifel: „Ömbere“ oder „Ombere“ sind Himbeeren, „Brämele“ Brombeeren und „Ärbele“ Erdbeeren: Natürlich haben Früchte und Obst in rheinischer Mundart ihre eigenen Namen. Und die haben mit der hochdeutschen Bezeichnung nicht immer etwas gemein.
„Knüeschele“ etwa sind Stachelbeeren, und „Worbele“ sind Wald-oder Heidelbeeren, Johannisbeeren hingegen werden „Jehannskiersche“ oder „Jannsdruufe“ genannt. Von den roten kocht man in Eifel und Börde „Schillee“, die schwarzen geben, mit klarem Schnaps und Zucker vermengt, nach einer gewissen Lagerzeit einen exzellenten „Opjesatzte“.
„Promme“ (Pflaumen) werden mit und ohne Stein eingemacht, ebenso „Rengelotte“ (Reineclauden) und Mirabellen. Frauen, die heutzutage überhaupt noch Vorratswirtschaft betreiben, backen zur Haupterntezeit sofort reichlich „Taat“ und frieren diese Obstkuchen frisch für den Winter ein.
Holunder, aus dem Saft, Sirup und ein köstlicher Beerenwein gewonnen werden, heißt „Bösholts“ oder „Höaling“, die Blüten- und Frucht-Dolde wird „Höalingshöötche“ genannt. „Äppel“, „Berre“, „Promme“ und „Kiersche“ sind eng mit den hochdeutschen Bezeichnungen verwandt. Einzelne Sorten hingegen werden oft mit recht eigenwilligen Mundart-Ausdrücken bedacht, wie etwa in der Antweiler Senke die „Dotspromm“ oder die frühen „Schöötepromme“, denen ihre abführende Wirkung den wenig schmeichelhaften Sortennamen eingebracht haben dürfte.
aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9
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