Eifel: »Wäschsjangs« bedeutet im Hochdeutschen – und das sogar fast wörtlich – »während man des Weges geht«, sinngemäß also »nebenbei«, »beiläufig« oder umgangssprachlich »in einem«.
»Do hann ich ömm wäschsjangs jett onge die Wess geknommelt« (unter die Weste gesteckt im Sinne von »in die Tasche gelogen«) bedeutet so viel wie »einem heimleuchten«, ihn oder sie veräppeln, einen Bären aufbinden.
»Do hann ich se Kirmes om Ball wäschsjangs öerdentlich jeplott kreije«, sagte der Kirmesgast, der am Rande eines Tanzvergnügens in eine ehedem ortsübliche Kirmesschlägerei geraten war und dabei ordentlich etwas abbekommen hatte.
»Se jeplott kreije« heißt wörtlich »sie gepflückt bekommen«, wobei man besser nicht an das »Pflücken« druckempfindlicher Zitronenäpfelchen denken sollte, die sachte in mit Papier ausgeschlagene Sperrholzkistchen gelegt werden. Die Übersetzung »Rupfen« im Sinne von »ohne viel Federlesens« trifft es besser, wenn man »se jeplott krett«.
Verwandt mit »wäschsjangs« ist »ajangs«, so schreibt Mundartexperte Fritz Koenn. Er lässt die »Noobesch« (Nachbarin) jemanden bitten, ihr Zwiebellauch von einer Bekannten mitzubringen: »Wenn de längs Zoffi köss, könnste mir ajangs jätt Öllechspiefe motbränge.« Allerdings ist »wäschsjangs« auf die Parallelität von Ort und Zeit gerichtet, »ajangs« nur auf die Gleichzeitigkeit im Sinne von »irgendwann, vorerst, bald jetzt«.
Exotische Eifeler Wortverwandte von »wäschsjangs« und »ajangs« dürften als ausgestorben gelten: »atreens«, »ennijeweich«, »enn/aan eenem« und »mommsällevije«.
Aus: Manfred Lang “Platt öss prima! II”, KVB-Verlag, Edition Eyfalia, ISBN: 978-3-942446-00-6
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