Eifel: Ob Tisch- oder Termin-Kalender, ob als Abreiß-Timer oder schmückende Fotokollektion… Auch im kommenden Jahr werden uns diese „Zeitmesser“ durch die einzelnen Monate begleiten. EIFELON stellt in diesem Jahr erneut einige Kalender für 2019 exemplarisch vor.
Bereits seit 13 Jahren bringt Fotograf und Journalist Peter Stollenwerk seine Eifel-Impressionen in einem hochkarätigen Kalender heraus. Zu jeder Jahreszeit ist er auf der Pirsch, um das passende Motiv für den jeweiligen Monat mit der Kamera einzufangen: Vereiste Bachläufe, Sonnenstrahlen durch knorpelige Bäume oder wehende Venn-Vegetation vor sommerlichem Himmel. Wiesen mit verschwenderischer Blumenpracht, Gewitterwolken über Gut Reichenstein oder Impressionen aus der kaum bekannten Naturzelle Hohe Mark bei Kalterherberg…
Stollenwerk hat einen ganz besonderen Blick fürs Detail und rückt gleichzeitig die wilde, einzigartige Schönheit der Landschaft großformatig ins Bild. Jede seiner Aufnahmen ist eine stille, nonverbale Liebeserklärung an die Eifel. Der 64-Jährige kennt die Region wie seine Westentasche. Trotzdem – oder gerade deshalb – überrascht er Jahr für Jahr mit neuen Perspektiven auf vermeintlich Altvertrautes. In Zusammenarbeit mit Victor fashion & sport Imgenbroich wurde Stollenwerks Kalender 2019 im Format 50 x 70 Zentimetern in einer Auflage von 500 Stück wieder von der Designerin Monika Korbanek gestaltet. Sein sehenswertes Eifel-Kaleidoskop mit insgesamt 13 Foto-Motiven ist zum Preis von 15,00 Euro bei Victor fashion & sport erhältlich.
Den historischen Ereignissen in der Gemeinde widmet sich auch dieses Jahr der Roetgener Heimat- und Geschichtsverein (HeuGeVe). Gemeinsam mit Franz Schroeder und Ulrich Schuppener durchforstete Rolf Wilden zum vierten Mal das vereinseigene Fotoarchiv und stellte 13 historische Ansichten aus Roetgen zusammen. Bei einem Foto-Fundus von 18.000 Bildern war die Qual der Wahl natürlich groß. Bereits das Monatsblatt für Januar erinnert an einen Meilenstein der Geschichte: Es zeigt einen amerikanischen Soldaten, der im Winter 1944 die eroberte, verschneite Höckerlinie des Westwalls bei Roetgen bewacht. „Das ist dann genau 75 Jahre her“, erläutert Wilden.Der diesjährige Fotokalender kam gleich in zwei Formaten auf den Markt – sowohl in DIN-A4, als auch in DIN-A5-Größe. „Inzwischen ist er bereits fast ausverkauft“, freut sich der HeuGeVe-Geschäftsführer über das große Interesse an dem Kalender. „Auf dem Roetgener Weihnachtsmarkt am 15. und 16. Dezember bieten wir die letzten Exemplare zum Preis von 10,00, beziehungsweise 18,00 Euro an“, rührt er eifrig die Werbetrommel. Doch keine Sorge: Interessenten, die leer ausgehen sollten, können den Kalender beim HeuGeVe nach Weihnachten noch nachbestellen. Schließlich sei der Druck „on demand“ erfolgt, sodass bei Bedarf jederzeit neue Exemplare erstellt werden können.
Der Heimbacher Geschichtsverein hingegen widmet sich bei seinem Kalender 2019 allein einem Thema: Dem Hochwasser. 1898, 1949 und 1988 wurde das kleine Rurstädtchen von verheerenden Wassermassen überflutet. Historische Aufnahmen belegen die zerstörerische Kraft dieser Fluten. Mannstiefe Löcher taten sich vor 120 Jahren in der Straße auf und die Kleinbauern hatten kaum Zeit, ihr Vieh aus den tiefer gelegenen Ställen zu retten.Damals sah die Bebauung der Heimbacher Hauptstrasse, über die sich damals die Wassermassen einen Weg zur Rur wälzten, natürlich noch völlig anders aus als heute. „Deshalb wurde in jedes Kalenderblatt ein aktuelles Foto eingeklinkt“, erläutert Theo Kleinschmidt die Recherchenarbeit der hiesigen Heimatforscher.
Wer Interesse an diesen präzise recherchierten Zeitzeugnissen hat, kann sich den Heimbach-Kalender 2019 für 12,00 Euro ab sofort beim Geschichtsverein (Theo Kleinschmidt: 02446 – 3155) oder der Stadt Heimbach (Ansprechpartner Sven Pütz: 02446 – 80841) reservieren lassen.
„Heute wurde unser Ort von einem furchtbaren Unwetter heimgesucht. Es war ein wolkenbruchartiger Regen, der von morgens 10 Uhr bis nachmittags 6 Uhr mit wenigen kurzen Unterbrechungen niederströmte und sich namentlich über das ausgedehnte Wassergebiet des Heimbaches ergoß. In der Zeit von einer halben Stunde schwoll dieser zu einer niegesehenen Stärke an. Wie ein kleiner Strom ergoß sich der Heimbach über die ihn zu beiden Seiten umgebenden Wiesengründe und wälzte seine schmutzig gelben Fluten dem Dorfe zu.
Unter den größten Anstrengungen gelang es, das Vieh aus den meist niedriger gelegenen Ställen in höher gelegene der Nachbarn oder auch in die eigene Wohnstube zu retten. Aus den am meisten bedrohten Häusern holte man die geängstigten Leute heraus und brachte sie in Sicherheit.
Erst am anderen Morgen kamen die Verheerungen zum Vorschein, welche die Fluten in der Straße und an den Häusern angerichtet hatten. Einen traurigen Anblick bot die einst so schöne, in so gutem Zustand befindliche Hauptstraße. Mannstiefe Löcher hatte das Wasser hier aufgerissen. Jeder Fuhrverkehr innerhalb des Dorfes war unmöglich. Viele Leute konnten erst am Samstagmittag ihre Häuser verlassen, die meisten Nahrungsmittel schwammen in den Kellern im Wasser.
Als von der Not und dem Mangel an Lebensmitteln die Kunde zum Kloster Mariawald drang, eilten die Mönche zur Hilfe herbei. Das letzte Brot des Klosters wurde herbeigeschafft , die Not zu lindern, dann beeilten sich die Trappisten, am späten Nachmittag nochmals für die Betroffenen zu backen und Brot zu verteilen, desgleich versorgten sie dieselben mit Kartoffeln. Die Aussichten auf Ernte war zum größten Teil vernichtet…“
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