Eifel: „Obwohl die Rahmenbedingungen sportlich waren, haben wir alles Menschenmögliche getan, um den flächendeckenden Ausbau unserer beiden Kreise mit schnellen Internetleitungen sicherzustellen“, sind sich Landrat Wolfgang Spelthahn und sein Euskirchener Amtskollege Günter Rosenke einig. Nun fiebern sie der Entscheidung von Bundesminister Alexander Dobrindt entgegen. Dessen Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) hat einen mit 2,7 Milliarden Euro gefüllten Fördertopf, mit dessen Hilfe Internetübertragungsraten von mindestens 50 Mbit/s bundesweit zum Standard gemacht werden sollen. Bis Ende 2018, so Dobrindts Plan, soll der komplette Ausbau erledigt sein.
Die beiden ländlich strukturierten Nachbarkreise Düren und Euskirchen arbeiten seit 2014 Hand in Hand an diesem Thema. Während der Kreis Düren den angestrebten Standard von mindestens 50 Mbit/s schon zu 77 Prozent erfüllt, kommen im Kreis Euskirchen derzeit nur knapp die Hälfte aller Internetnutzer in diesen Genuss. Im Dezember 2015 gehörten beide Kreise zu den „frühen Vögeln“, die als erste je 50.000 Euro aus dem Fördertopf bekommen haben, um bis Ende Januar 2016 je eine qualifizierte Bewerbung für die eigentlichen Fördermillionen in Berlin einzureichen. Trotz des kleinen Zeitfensters sind die beiden umfangreichen Anträge mit Unterstützung von Jörg Müller von der TÜV Rheinland Consulting GmbH rechtzeitig in der Hauptstadt angekommen.
Nun heißt es abwarten, ob die beiden Kreise jeweils bis zu 30 Millionen Euro für den flächendeckenden Breitbandausbau erhalten. Kommt aus Berlin grünes Licht zur Übernahme von 50 Prozent der Ausbaukosten, dann stellt das NRW-Wirtschaftsministerium eine Kofinanzierung von weiteren mindestens 40 Prozent sicher. Dadurch reduziert sich der Eigenanteil je Kreis und seiner Kommunen auf insgesamt höchstens zehn Prozent. „Dass wir schon bei der Bewerbung um die Fördermittel zusammengearbeitet und Kosten gespart haben und das auch beim eigentlichen Ausbau in der Eifel wieder tun wollen, wird in Berlin sicher sehr positiv gesehen“, sind sich die beiden Landräte sicher. Bis Anfang, Mitte März rechnen sie mit einer Entscheidung. „Wenn das Fördergeld für den Ausbau fließt, haben unsere beiden Kreise in dieser Hinsicht schon bald keinen Standortnachteil gegenüber den Ballungsgebieten mehr“, hoffen Günter Rosenke und sein Kollege Wolfgang Spelthahn darauf, dass ihre vorbildhafte Zusammenarbeit mit Zuschlägen belohnt wird.
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