Eifel: Böse Zungen behaupten, die Zuckerrübe sei die höchste Erhebung in der Euskirchen-Zülpicher Börde. Fakt ist, dass der Anbau der zuckerhaltigen Hackfrucht und deren Verarbeitung Wirtschaft und Landschaft des Euskirchener Nordkreises seit Jahrhunderten prägen. Logisch, dass das Mundart-Vokabular rund um die „Knolle“ reichhaltig ist. Die Rübe selbst heißt „Knoll“, die Rübenmiete „Knollekuul“, Rübenblattsilage „Batsch“ und Rübenkraut „Rööbekröckche“. Die Harke, mit der die nach der Saat oft zu dicht stehenden Rübenpflänzchen vereinzelt werden, nennt sich „Knollekrätze“. Ein heute völlig aus der Mode gekommenes Backwerk mit Rübenkraut hieß „Kröckcheskooche“ – nicht zu verwechseln mit „Knöppplatz“, einem Hefeteigkuchen, der mit einer Schicht kandiertem Zucker und Zimt überzogen war.
Den schwarz gebrannten Schnaps, der vor allem in den entbehrungsreichen Nachkriegsjahren aus der Zuckerrübe hergestellt wurde, nannten die Bördenbewohner „Knolly Brandy“.
aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9
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