Eifel: Er ist der am längsten im Dienst befindliche Landrat in Nordrhein-Westfalen und wurde in der Stichwahl für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Die Rede ist vom parteilosen Landrat des Kreises Euskirchen Günter Rosenke. Seit nunmehr 21 Jahre ist der Weilerswister im Amt. Bei der Stichwahl am vergangenen Sonntag hat er das Duell gegen seinen allgemeinen Vertreter Manfred Poth (CDU) deutlich gewonnen. Mit 59,68 Prozent (27.216 Stimmen) gewann Rosenke vor seinem Herausforderer Poth mit 40,32 Prozent (18.390 Stimmen).
Dabei war die Wahlbeteiligung bei der Landratsstichwahl erschreckend niedrig. Gerade einmal 46.246 stimmberechtigte Wähler von rund 158.000 im Kreisgebiet fanden den Weg zur Wahlurne. Das sind nur 29,2 Prozent. Günter Rosenke war mit dem System der Stichwahl sowieso nicht sehr glücklich: „Die Stichwahl ist vielen Bürgern nicht zu vermitteln. Ich halte sie auch für überflüssig.“
Als der alte und neue Landrat kurz vor dem Ende der Auszählung das Foyer des Euskirchener Kreishauses, gemeinsam mit seiner Ehefrau Karin und Enkel Mika, betrat, hatte sich seine Wählergemeinschaft bereits die blauen Sieger-T-Shirts mit dem Aufdruck „Dafür haben wir gekämpft!!!“ übergestreift und die Sektflaschen zum Jubeln bereit gestellt.
Bei seinem fünften Wahlsieg in Folge war ihm die Erleichterung deutlich anzumerken: „Ich danke meiner Familie und meinen Wahlkampfhelfern für das, was sie für mich in den letzten Wochen und Monaten getan haben.“ Schon bei der Kommunalwahl vor zwei Wochen, als sich noch fünf Kandidaten um das Amt des Landrates bewarben, war Günter Rosenke mit 43,77 Prozent der Gewinner. Manfred Poth kam bei der ersten Wahl am 13. September auf 35,69 Prozent.
Ein eindeutiges Wähler-Votum ist auch aus der Stichwahl in Nideggen herauszulesen. Mit deutlichem Vorsprung setzte sich Marco Schmunkamp bei der Wahl zum neuen Bürgermeister von Nideggen durch. Bei der Stichwahl hatten sich 75 Prozent der Wahlberechtigten für ihn ausgesprochen. CDU-Kandidat Peter Hüvelmann (24,1 Prozent) zeigte sich als fairer Verlierer und gratulierte dem unabhängigen, von der SPD unterstützten neuen Mann im Nideggener Rathaus schon vor Bekanntwerden der offiziellen Wahlergebnisse. Die Enttäuschung der Nideggener CDU war groß. „Wir akzeptieren den Bürgerwillen und bieten Herrn Schmunkamp unsere faire und offene Zusammenarbeit an“, so Markus Fischer, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten.
Die nun scheidende Bürgermeisterin Margit Göckemeyer, die zusammen mit den beiden weiteren Bürgermeisterkandidaten Uwe Waßmund und Marco Hell bereits beim ersten Wahlgang am 13. September ausschied, zeigte sich sichtlich enttäuscht und nahm – nach sechs Jahren harter Arbeit in der Herzogstadt – gleich im Anschluss des ersten Wahlgangs ihren Resturlaub. Ab dem 21. Oktober 2015 wird nun Marco Schmunkamp, der in seinem Heimatort Schmidt 90 Prozent aller Wähler auf sich vereinigen konnte, die Geschicke Nideggens lenken.
Nach dem tragischen Tod des erfolgreichen Bürgermeisterkandidaten Werner Esser findet die Wiederholung der Wahl in Bad Münstereifel erst am 25. Oktober statt.
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