Eifel: Mit einer Wahlbeteiligung von landesweit durchschnittlich 40,9 Prozent schleppten sich die Landrats- und Bürgermeisterwahlen in NRW vergangenen Sonntag über den Tag. Denn vor allem in der Eifel-Region hatten viele Amtsträger bereits im Mai vergangenen Jahres ihren Hut in den Ring geworfen. Nun – gut 15 Monate später – folgte der Rest im zweiten Aufguss.
Während Wolfgang Spelthahn, CDU-Landrat des Kreises Düren, seinen Posten mit deutlichem Stimmenvorsprung (56,34 Prozent) gegenüber dem SPD-Kandidaten Peter Münstermann (43,66 Prozent) verteidigen konnte, hoffen die Kandidaten im Kreis Euskirchen bei der anstehenden Stichwahl auf ein eindeutiges Wähler-Votum. Die beiden Bewerber mit den meisten Stimmen – Amtsinhaber Günter Rosenke, dienstältester Landrat in NRW, und sein Herausforderer Manfred Poth, pikanterweise sein Allgemeiner Vertreter in der Verwaltung – müssen sich am 27. September einer Stichwahl um den Landratssessel stellen. Im ersten Wahldurchgang am 13. September erhielt Einzelbewerber Rosenke 43,77 Prozent, CDU-Kontrahent Poth 35,69 Prozent. Die restlichen Stimmen verteilten sich auf Guido Maassen (SPD, 11,31 %), dessen Wahlkampf-Strategien offensichtlich doch nicht ganz so zündend waren, wie erhofft. Hans-Werner Ignatowitz (GRÜNE) holte 5,89 und Franz Josef Mörsch jr. (DIE LINKE) 3,35 Prozent der Stimmen.
Vor allem in den größeren Städten der Region fiel die Wahl der Bürgermeister eindeutiger aus. Dürens Bürgermeister Paul Larue (CDU) behauptete sein Amt mit 64,00 Prozent vor Liesel Koschorreck (SPD, GRÜNE, Die LINKE, FDP, 29,98 %) und AfD-Kandidat Bernd Essler (6,02%).
Trotz einer niedrigen Wahlbeteiligung (34,97 %) konnte auch Euskirchens amtierender Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU, 65,66 Prozent) in sein Büro zurückkehren. [Möwes (SPD) 18,65%, Kroll (GRÜNE) 11,45%, Samoly (DIE LINKE) 4,24%]
Prozentualer Spitzenreiter war Nettersheims CDU-Bürgermeister Wilfried Pracht. Mit 82,1 Prozent der Wählerstimmen kann er seine dritte Amtsperiode in Angriff nehmen. Bei dem stattlichen Ergebnis muss man allerdings hinzufügen, dass die Opposition auf einen eigenen Kandidaten verzichtet hatte.
Die Hürtgenwald-Wahl lockte 52,45 Prozent der Bürger an die Urne. Hier konnte CDU-Amtsinhaber Axel Buch mit 62,53 Prozent seinen Bonus ausspielen. Gegenkandidat Rainer Polzenberg von der SPD kam auf 37,47 Prozent.
Ähnlich überzeugend das Wahlergebnis von Zülpichs designiertem Bürgermeister Ulf Hürtgen. Als Nachfolger von Albert Bergmann holte er 63,58 Prozent für die CDU. Detlef Krings, angetreten für GRÜNE, FDP und UWV, kam auf 36,42 Prozent.
Auch Blankenheims Bürgermeister Rolf Hartmann konnte als Einzelbewerber punkten: Vor Michael Heller, der für CDU, UWV, FDP und GRÜNE 39,10 Prozent holte, fuhr er 52,46 Prozent ein. [Holz (Einzelbewerber) 8,44% ]
Die rote Karte erhielt hingegen Nideggens Bürgermeisterin Margit Göckemeyer: Trotz einer Wahlbeteiligung von 53,94 Prozent konnte die Einzelbewerberin nur 18,17 Prozent der Bürger von ihrem Führungsstil überzeugen. Das Rennen machten der in Schmidt lebende parteilose Marco Schmunkamp mit 43,28 Prozent, der sich mit dem CDU-Konkurrenten Peter Hüvelmann (26,98%) zur Stichwahl stellen muss. [Hell (Einzelbewerber) 6,01%, Waßmund (Einzelbewerber) 5,55%]
Bei fast 60 Prozent Wahlbeteiligung wurde auch in Roetgen ein spannendes Abstimmungsergebnis ausgezählt: Die Kandidaten von SPD, UWG und CDU lagen im ersten Wahlgang nur um gut drei Prozent auseinander. Nächstes Wochenende müssen sich Jorma Klauss (SPD, 29,72%) und Silvia Bourceau (UWG, 26,01%) erneut messen. [Schmitz (CDU) 23,59%, Müller (GRÜNE) 19,29%, Zwingmann (FDP) 1,39%]
Doch während sich viele Kandidaten schon auf die anstehenden Stichwahlen vorbereiten, herrscht in der Gemeinde Bad Münstereifel weiterhin Schockstarre: Mit fast 45 Prozent der Wählerstimmen hatte Werner Esser, Bürgermeisterkandidat von SPD, UWV und Grünen, ein hervorragendes Ergebnis eingefahren und hätte mit CDU-Herausforderin Sabine Preiser-Marian (37,70%) zur Stichwahl am 27. September antreten müssen. Doch auf dem Weg zum Rathaus brach der 57-Jährige am Wahlabend zusammen und verstarb kurze Zeit später. Unfassbar für die Familie, Freunde, politische Weggefährten und Herausforderer. [Kirchner (FDP) 14,30%, Bell (DIE LINKE) 3,34%]
Wahlergebnisse übernommen von regioit.de
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