Eifel: „Wieder auf Tour“ heißt es in der Eifel. Dies ist nicht nur das Motto der Strategie im Tourismus, sondern unter www.eifel.info/wiederauftour sind in der Phase des Neustarts Informationen und Tipps zu Tagestouren, Reisen in die Eifel, Öffnungszeiten der Ausflugsziele und Tipps zum regionalen Einkaufen zu finden. Während einer Video-Pressekonferenz berichteten die Verantwortlichen der Eifel Tourismus GmbH (ET), der lokalen Tourismusorganisationen und Vertreter der touristischen Betriebe über den Neustart und die Einbußen in der Branche.
Wolfgang Reh, bei der ET zuständig für Produktentwicklung und Produktkommunikation, blickt zurück: „Erstmals greifbar wurde für uns Touristiker die Corona-Pandemie mit der Absage der ITB Anfang März. Dort hätten wir gerne die gute Bilanz des Jahres 2019 vorstellen wollen. Die Buchungslage in den ersten Monaten 2020 machte berechtigte Hoffnung auf ein gutes Jahr 2020. Die Corona-Pandemie hat nun zu einer Vollbremsung geführt.“ Dabei bringen die vom Shutdown betroffenen Monate März, April und Mai normalerweise ein Marktvolumen von rund 25 Prozent des Gesamtjahresaufkommens an Besuchern. Heinz-Peter Thiel, Landrat des Landkreises Vulkaneifel und Aufsichtsratsvorsitzender der ET, verdeutlichte die Verluste für den Tourismus:
„Etwa 384 Millionen Euro Bruttoumsatz werden in diesem Jahr fehlen.“
Dies bedeutet ein tägliches Minus von 4,3 Millionen Euro Bruttoumsatz. Betroffen seien nicht allein Hotellerie und Gastronomie, sondern auch Einzelhandel, Handwerk und Dienstleistungen wie etwa Freizeitanbieter oder Verkehrsbetriebe. „Wir wissen, das touristische Jahr 2020 wird uns auch in den kommenden Monaten vor große Herausforderungen stellen. Die Wiederöffnung der Hotellerie und Gastronomie sollten wir als gemeinsame Chancen begreifen. Unser Ziel ist es, die Gäste mit maßgeschneiderten Produkten zu überzeugen und gezielt in unsere Betriebe zu lenken“.
Gearbeitet wurde in der Zeit des Shutdowns bereits am Neustart. Klaus Schäfer, Geschäftsführer der ET, und Vera Merten, Geschäftsführerin der GesundLand Vulkaneifel GmbH, erläuterten die Aufgaben, welche hinter den Kulissen geleistet wurden.
„Wir haben die Rolle eines Lotsen übernommen und unsere bestehenden Kanäle – etwa unsere Homepage www.eifel.info oder unsere Plattformen und Newsletter speziell für Gewerbetreibende – für Informationen genutzt. Denn zum einen suchen die Menschen gerade jetzt nach Aktivitäten in der Natur, zum anderen herrscht ein großes Informationsbedürfnis unserer Partnerbetriebe,“
erklärt Schäfer. Auch Vera Merten betont die Bedeutung der Kommunikation über online-Kanäle angesichts der Schließung der stationären Tourist-Informationen: „Wir haben Aktionen auf der eigenen Website gestartet, Angebote der Partnerbetriebe beispielsweise mit Videoclips präsentiert und insgesamt die Angebote auf einer neuen Plattform ‚Einkaufserlebnis Vulkaneifel‘ gebündelt.“
Doch wie geht es nun insbesondere aus Sicht der Betriebe weiter? Florian Kucher, Geschäftsführer des Kucher’s Landhotel in Darscheid und kürzlich mit einem Michelin-Stern ausgezeichneter Küchenchef, nennt ein pragmatisches Vorgehen: „Wir müssen unsere betrieblichen Abläufe an die neuen Erfordernisse anpassen. Das bedeutet auch, das Außerhausgeschäft mit der besonderen Speisekarte beizubehalten und die Hygienevorschriften einzuhalten.“
Klaus Schäfer prognostiziert unterdessen eine weitere Stärkung der online-Präsenz der Eifel: „Es muss unser gemeinsames Ziel sein, alle verfügbaren touristischen Dienstleistungen digital mit hoher Qualität aufzubereiten und zum Verkauf anzubieten. Dazu braucht es eine sehr gute Datenqualität zu Betrieben, Ausflugszielen und Sehenswürdigkeiten, um in den Suchmaschinen und auf sonstigen digitalen Plattformen zu erscheinen. “Ein eigenes Strategiepapier zur Regeneration des Tourismus in der Eifel liefert die Grundlage für maßgeschneiderte Angebote, welche die Gäste nutzen und über die sie fundiert informiert werden: Tagesausflüge mit Wander-und Radwandertouren, Kurzreisen und mehrtägigen Urlaubsreisen. Immer ist dabei mindestens ein touristischer Betrieb integriert, so dass Wertschöpfung stattfinden kann. Die Angebote orientieren sich an den Reise-Anlässen der Gäste: Erholung in der Natur, Zeit für sich haben, die typischen Eifeler Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft in ihrer regionalen Einzigartigkeit erleben. Dafür richten wir eine eigene Landing-Page ein: www.eifel.info/wiederauftour“, beschreibt Schäfer die Aktivitäten.
Angesichts des vom Deutschen Tourismus-Verbandes vorhergesagten Booms des Inlandstourismus werden die Angebote aktuell auf allen relevanten Marketingkanälen ausgespielt. Einigkeit herrscht in der Hoffnung, dass die Corona-Pandemie nach einem erfolgreichen Neustart des Tourismus in der Eifel auch positive Effekte haben kann: Kräfte werden gebündelt, die Bindung an die Gäste wird intensiviert, neue Angebote entstehen, weitere Betriebe werden für das gemeinsame Marketing sensibilisiert.
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