Eifel: Sein neunwöchiger Wohnmobil-Urlaub an der Loire war für Ole Schnack die Initialzündung: „Im Sommer 2012 reiste ich mit meiner Frau und unseren beiden kleinen Kindern quer durch Frankreich.“ Idyllische Übernachtungstipps fand er in dem französischen Caravan-Führer „Passion“, der seit über 20 Jahren mehr als 1.800 urige Destinationen anbietet.
Nach dem Traumurlaub, in dem er Land, Leute und Savoir vivre kennen lernte, kam ihm die Idee, das Konzept auf Deutschland zu übertragen. Im Frühjahr 2014 gab der passionierte Camper seinen ersten Stellplatzführer heraus. In Windeseile war die 11.000 Exemplare umfassende Erstauflage ausverkauft, sodass weitere 2.000 Bücher nachgedruckt werden mussten.
Ob Käserei oder Kürbishof, Straußenfarm oder Ziegenzucht, Weingut oder Apfelgarten… der Reise- und Genussführer „Landvergnügen“ stellt ländliche Oasen vor, an denen Wohnmobil- und Caravan-Urlauber deutschlandweit naturnahe Stellplätze finden, Einblicke in die Arbeit von Landwirten und Biobauern gewinnen und regionale Köstlichkeiten probieren können. „In Zeiten von Lebensmittelskandalen wollen immer mehr Menschen wissen, wo und wie gesunde Nahrung produziert wird und sich auch im Urlaub direkt beim Hersteller im Hofladen eindecken“, weiß Ole Schnack aus dem Feedback der Reisenden.
Schon das Durchblättern des 280-seitigen Buches wird zum Vergnügen: Übersichtlich gestaltet, zeigt eine in fünf Regionen unterteilte Deutschlandkarte punktuell alle 369 Übernachtungsmöglichkeiten. Ansprechende Fotos und eingestreute Gemüse-Grafiken wecken Appetit und Reiselust. Ein charakterisierender Einführungstext und klare Piktogramme beschreiben, auf welche touristischen, kulturellen und lukullischen Angebote der Übernachtungsgast am jeweiligen Ort zurückgreifen kann.
Mit dem Kauf des Buches zum Preis von 29,90 Euro erhält jeder Camper einen Mitgliederausweis und eine Jahresvignette, die – jeweils vom 31. März bis zum 31. März des Folgejahres – zu einem kostenlosen, 24-stündigen Aufenthalt an einer der bislang 369 Stationen berechtigt. Längere Aufenthalte sieht das Konzept von „Landvergnügen“ nicht vor. Und um ein freundschaftliches Miteinander zu gewährleisten, sind zu Beginn des Buches acht „Goldene Regeln“ für die Kurzzeit-Camper formuliert. „Im Stellplatzführer für die Saison 2015 haben wir erstmals Kunsthandwerker mit aufgenommen, die ihre Höfe für Reisemobile und Wohnwagen öffnen“, erzählt der Geschäftsführer. Er ist überzeugt, dass das Konzept den Tourismus ankurbelt und gleichzeitig Klein- und Kleinstbetriebe fördert. Auf den Wiesen und Weiden der teilnehmenden Höfe können die Urlaubsgäste ihre fahrbare Unterkunft in idyllischer Alleinlage abstellen. „Pro Gastgeber werden nicht mehr als drei Stellplätze angeboten, damit eine Atmosphäre wie beim ‚Wildcampen‘ erhalten bleibt“, versichert Ole Schnack.
In ihrer dritten Ausgabe, die im März 2016 erscheinen soll, wollen er und sein Team das Gastgeberangebot noch steigern. „Dieses Jahr hatten wir 369 Anbieter. Für die nächste Saison werden wir die 500er-Marke knacken“, meint er zuversichtlich und hofft auf großes Interesse der alternativen Gastgeber. Aus der Eifel-Region haben sich bereits einige individuelle Höfe der „Landvergnügen“-Aktion angeschlossen. Wer demnächst auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb auch für 24 Stunden Gäste beherbergen will, sollte mit Ole Schnack Kontakt aufnehmen, denn seit einem Monat wird das Netzwerk der Betriebe für die Ausgabe 2016 geknüpft. „Anzeigengeld muss niemand zahlen“, versichert der 40-Jährige. Weitere Details und Anmeldeformalien finden sich unter www.landvergnuegen.com.
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