Euskirchen: „Mitbewohnerin gesucht“ heißt es am Samstag, 6. Dezember, und Sonntag, 7. Dezember, in der Aula der Musikschule Euskirchen, Kommerner Straße 69, jeweils um 18 Uhr. Seit einem rund einem Jahr probt Theaterpädagogin Bettina Berg-Linde mit ihrer kleinen Theatergruppe „Ratzfatz“ für das neue Stück. Seit drei Jahren gibt es die Truppe und nun ist Zeit für das erste etwas größere zusammenhängende Werk. Zuvor traten die Laienspieler mit kleinen Collagen und Montagen auf.
Es gibt einige Theatergruppen in der Region, doch die Truppe um Bettina Berg-Linde ist vielleicht doch etwas anderes als andere. Zwischen 40 und 85 Jahren sind die Mitglieder und es ist ein bisschen auch ein Inklusionsprojekt. Denn es sind auch Laienspieler mit Handicaps dabei, wie beispielsweise Schwerhörigkeit. Sie wolle ein Generationentheater, in dem sich alle Menschen einbringen können, erzählte Berg-Linde. Am Ende der Probenarbeiten steht zwar immer eine Aufführung, doch eigentlich ist der Weg das Ziel bei der Gruppe. Der Prozess sei das Wichtigste, meinte die Theaterpädagogin. Sie stellt den Mitgliedern der Theatergruppe Stücke vor und gemeinsam wird besprochen, was denn gespielt werden soll. Jeder müsse sich damit identifizieren können, ist Bettina Berg-Linde wichtig. Und für jeden wird eine Rolle gefunden. So sind die sechs bis acht Mitspieler im Laufe der Zeit zusammengewachsen.
Bei den letzten Proben vor der Premiere feilt die Theaterpädagogin an den Feinheiten. „Am Anfang hast du sehr schön laut gesprochen“, lobt sie beispielsweise und an anderer Stelle heißt es „jetzt musst du noch mehr deklamieren“ und verdeutlicht ihren Laienspielern anschaulich, was sie meint. Aufmerksam nehmen alle die Anmerkungen auf und versuchen, sie zu verinnerlichen, um bei dem nächsten Durchgang noch besser auf ihre Ausführungen zu achten, denn alle wollen das Publikum schließlich mit ihrer Aufführung begeistern.
„Mitbewohnerin gesucht“ von Jule Vollmer ist ein kleines Theaterstück, bei dem es nicht an Humor oder Tiefgang fehlt. Sechs ganz unterschiedliche Frauen melden sich auf eine Anzeige und treffen zeitgleich in der Villa ein. Doch die Eigentümerin Leonore von Mahlstein lässt auf sich warten und die Damen vertreiben sich die Zeit, indem sie gegenseitig aus ihrem Leben zu erzählen. Die Besucher werden erfahren, warum eine der Frauen eine große Tasche mit allen möglichen Utensilien wie Bohrmaschine, Hammer und Stirnlampe dabei hat. Sie können mitfühlen bei der Geschichte von einer unglücklichen Liebe, sie erleben ein mathematisches Wunderkind und können sich am Ende von einer unvorhergesehenen Wendung überraschen lassen. Der Eintritt zu beiden Aufführungen ist frei.
Wer selbst Lust bekommt, Theater zu spielen: Die Truppe „Ratzfatz“ um Bettina Berg-Linde trifft sich dienstags in der Musikschule 17 bis 18.30 Uhr zum Proben.
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