Eifel: Es war kurz nach halb zehn, als der Schulleiter der Katholischen Grundschule (KGS) in Kommern, Willy Gemünd, den Startschuss zum 15. Kommerner Kinderzug gab. Prompt zu diesem Zeitpunkt öffnet der Himmel seine Schleusen und es begann zu regnen. Aber die Pänz ließen sich vom schlechten Wetter nicht abhalten und ließen es gemeinsam mit dem Nass vom Himmel auch Kamellen und Konfetti regnen, was das Zeug hielt.
Insgesamt waren 1.100 Zugteilnehmer in 16 Gruppen zum zweistündigen Umzug durch den historischen Ortskern von Kommern gestartet. Neben den Klassen aus der KGS waren auch Kinder aus dem Krankenhauskindergarten, dem Waldkindergarten, dem AWO-Kindergarten, von der Gesamtschule Mechernich und dem Gymnasium am Turmhof Mechernich mit dabei. Erstmals ging im Zug auch eine Gruppe des Mechernicher Jugendrotkreuz mit. Neben vielen Musikanlagen wurden die Zugteilnehmer mit Livemusik von drei Musikkapellen unterhalten. „Ich hatte bei den schlechten Wetterprognosen mit mehr Krankmeldungen gerechnet. Aber die Absagen der Kinder hielten sich in Grenzen“, meinte Zugleiter Willy Gemünd am Rande des Zugweges.
Schade war, dass wegen des Regens viele liebevoll gestaltete Kostüme unter Plastiküberzügen versteckt werden mussten, damit die Pänz nach zwei Stunden nicht völlig durchnässt waren.
Unter dem Motto: „2016, schon früh im Jahr zieht eine muntere Kinderschar bunt kostümiert ins Dorf hinaus und treibt fröhlich den Winter aus“, waren viele bunt kostümierte Kinder zu sehen. Ob kleine jecke Waldschrate, gruselig geschminkte Vampire, schräge Vögel oder eine Gruppe „blaugesichtiger“ Pänz wie die amerikanische Band „Blue Man Group“ bis hin zu einer wunderschönen Löwengruppe oder fantasievollen Smiley-Pänz… Alle feierten mit den zahlreichen Gästen am Zugweg.
Auch das Kommerner Prinzenpaar Nicole I. und Thomas I. (Bank) erwies den Pänz am Ende des Zuges seine Ehre. Wobei sich die Prinzessin aufgrund des Regens in ihren Prinzenwagen gesetzt hatte. Prinz Thomas hielt dagegen standhaft durch, legte den Zugweg als Fußgänger mit Regenschirm zurück und ließ es Kamelle regnen.
Schlüsselübergaben
Nachdem sich der „Zoch“ an der Bürgerhalle aufgelöst hatte, gab es die traditionelle Schlüsselübergabe. Der stellvertretende Bürgermeister Peter Wassong leistete keine große Gegenwehr, verlas die Kapitulationsurkunde und übergab den Stadtschlüssel an Prinzessin Nicole. Damit hat das Prinzenpaar für die tollen Tage die Regentschaft in Kommern übernommen.
Einer geballten Charme-Offensive musste sich auch Heimbachs Bürgermeister Peter Cremer beugen: Punkt 11.11 Uhr erstürmten die Jecken – musikalisch unterstützt vom Tambourcorps „Gut Klang“ – das „Ersatzrathaus“, wie Cremer das karnevalistisch geschmückte „Haus des Gastes“ bezeichnete.
„Ich freue mich, dat wedde su vell gekomme sen, ömm metzekrieje, wie ich hück die schwere Bürde von mengem Amp für e paar Daach afjevve kann“, kündigte er im „heimischen“ Platt dem närrischen Volk seine Kapitulation an und begrüßte das charmante Mädchendreigestirn: Prinzessin Julia I. (Tings), Bäuerin Carla I. (Wergen) und Jungfrau Maren I. (Roeb).
Schon seit Kindergartenzeiten hält das junge Trifolium wie Pech und Schwefel zusammen. Sie gingen zusammen in die Grundschule und drücken nun gemeinsam die Schulbank im Kreuzauer Gymnasium. Die Krönung ihrer Freundschaft ist die närrische Herrschaft über das Heimbacher Narrenvolk. Über 25 Auftritte hatte das singende und tanzende Dreigestirm bis Weiberfastnacht bereits absolviert, verriet Annette Paulmann-Breuer als Vorsitzende der Heimbacher Kinderkarnevalsgemeinschaft.
„Heute kann es sich ausregnen, aber bei unserm Zug am Sonntag haben wir Sonnenschein“, rief sie in den Saal, bevor das Dreigestirn mit Gefolge nach seinem gelungenen Auftritt durch den Nieselregen zu weiteren Terminen aufbrach. Anschließend feierten die Heimbacher Bürger aus allen Stadtteilen bis zum frühen Nachmittag. Allen voran die Vertreter der Karnevalsgesellschaften Colonie 74, Heimbacher Raubritter, KG Torrausch und die Vlattener Jonge.
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