Umland, Düren: Manege frei für ein faszinierendes Spektakel: Noch bis zum 29. Mai gastiert „Funambola“, die furiose Höhner Rockin‘ Roncalli Show, auf dem Annakirmesplatz in Düren. Unser EIFELON-Team war in der Vorpremiere und kann nur empfehlen: Besorgen Sie sich so schnell wie möglich Karten. „Funambola“ ist mit dem deutschen Wort „Seiltanz“ gleichzusetzen. Und mit einem grandiosen Balanceakt startete das Programm. Nebelschwaden waberten durch die Manege, als die Höhner in schillernder Zirkus-Livree den Abend eröffneten. „Capriolen des Lebens“ ist das zirzensische Traumprogramm untertitelt. „Beim Tanz auf dem Seil des Lebens ist stets die Balance gefragt“, versicherte Henning Krautmacher, Frontsänger der kölschen Kultband. Mal gehe es steil nach oben und dann wieder schnell bergab.

Genial die darauf folgende Eröffnungsnummer des mehrfach preisgekrönten Artisten Jose Henry Caycedo. Als zögerlicher Pan mit goldenen Ohren tastet sich der Kolumbianer an das, in der Manege gespannte Drahtseil heran. „Ich bin so fremd in Eurer Welt“ appellieren die Höhner musikalisch an ein friedvolles Miteinander. So, als habe er noch nie auf einem Hochseil getanzt, erobert Jose staunend die neue Dimension und vollführt schwindelerregende Balanceakte, Sprünge und Pirouetten. Bocksbeinig begleitet er dann den weiteren Zirkusabend und kommentiert mit beredter Körpersprache die Auftritte seiner Kollegen. Wie bei der biegsamen Schlangenfrau Jordan McKnight, die kokett an eine erwachsene Pippi Langstrumpf erinnert.

Ein eigenes Universum entsteht, wenn Lea und Francis als „Duo Unity“ durch die Manege gleiten. Eine zärtliche Liebesgeschichte im Cyr Rad, wie dieser überdimensionale „Hula-hoop-Reifen“ in Artistenkreisen genannt wird. Fast schwerelos vollführt das Paar eine artistisch perfekte Liebeserklärung an das Leben. 2015 wurde das harmonische Duo beim weltgrößten Festival für modernen Zirkus, dem Pariser Festival Mondial du Cirque de Demain, mit der Bronzemedaille und dem „Moulin Rouge Special Prize“ ausgezeichnet.

Kontrapunkt dazu bildet das Team Bert & Fred. Bei diesem Paar scheint Messerwerfen, Hammerschwingen und Peitschenknallen zum persönlichen Alltag zu gehören. So perfekt in Szene gesetzt, dass das Publikum bei jedem fordernden „Bert!“-Ruf von Fred(erique) Mitleid mit dem männlichen Artisten bekam. Vollkommene Harmonie herrscht zwischen den beiden allerdings bei ihrer atemberaubenden Trapez-Nummer.

Urkomisch die Auftritte der Novruzov Brothers. In Slapstick-Manier präsentieren sie Akrobatik in Bestform. In der Manege und auf dem Seil, wenn ein verwirrter Dirigent mit wehender Mähne den perfekt spielenden Höhnern den Takt vorgeben will. Einfach nur grandios.

Artistische Nummern und musikalische Begleitung sind perfekt aufeinander abgestimmt, denn wer bei der Höhner Rockin‘ Roncalli Show mitmacht, passt seit 15 Jahren seine Performance an die kölschen Töne an. „Das harmoniert so gut, dass einige Artisten bei den Höhner-Liedern bleiben“, erzählte Thomas Merz, Pressesprecher des Projekts. So habe er vor kurzem einen Auftritt in Miami gesehen, wo die Artisten zu Klängen von „Viva Colonia“ ihr Publikum begeisterten.

Mit standing ovations und Zugabe-Rufen wurden Artisten und Musiker verabschiedet. Karten für das zauberhafte Programm gibt es im Ticketshop der Kreisarena, in allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Roncalli-Circuskasse, die täglich ab 12.00 Uhr geöffnet hat. Weitere Details unter www.hoehner-rockin-roncalli.de

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