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Ralf Kramp quicklebendig im Schaufenster des Münstereifeler Outlet-Centers. [Foto: kbv]

„Abendlied“: Neuer Kramp-Krimi mit viel Eifel-Feeling

Eifel: Für kurzweilige Unterhaltung sorgt Ralf Kramp mit seinem neuen Eifelkrimi. „Abendlied“ sprudelt nur so über vor Lokalkolorit. Köstlich seine bissigen Formulierungen, wenn er seinen „Kult-Fahnder“ Herbie Feldmann endlich wieder neue Mordfälle aufklären lässt. Natürlich darf dann Julius nicht fehlen. Sein – für alle anderen – unsichtbarer Gegenpart, sein alter ego, mit dem der abgedrehte Ermittler immer wieder den Fall bespricht und so die Lösung findet…

Diesmal kommt es knüppeldick: Erst ertrinkt Constanze Bleibtreu aus zunächst unerklärlichen Gründen im Gartenteich, dann wird in einem Schaufenster des Münstereifeler Outlet-Centers eine Leiche gefunden. Und dann ist da noch dieser alternde Schlagerstar Teddy Marco, bei dem das weibliche Publikum ins Kreischen gerät.

Herbie erkannte ihn sofort. Und zwar an dem, was ihn seit mehr als drei Jahrzehnten unverwechselbar machte: eine verdächtig schwarze Vokuhila-Miniplifrisur und die berühmte orangefarbene Lederjacke, an der allerhand silberglänzender Klimbim herabbaumelte.

Während der alternde Sänger – „das berühmte Schlagerfossil aus den Achtzigern“ – Texte wie „Duhududutu, Duhududutu, machst mich besoffen vor Glüüüüück“ schmettert, lehnen Herbie und der imaginäre Julius gemeinsam an der Theke und analysieren ihre Fahndungserfolge. Im Fernsehen würde jetzt vermutlich eine Bauchbinde eingeblendet: Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Beim Lesen macht die eigene Fantasie allerdings einige Bocksprünge – mir ging es jedenfalls so. Hier ein sarkastischer Hinweis auf die Eifeler Lokalpolitik, dort ein bissiger Seitenhieb auf verlogene Grabpredigten und einige Sätze weiter vergnügliche Sticheleien gegen den 1970er-Jahre-Einrichtungsstil „Schrankwand in Eiche brutal“. Kurzweiliges Kino im Kopf. Köstlich beschrieben sind auch die kleinen Unzulänglichkeiten des Lebens, gegen die Herbie Feldmann Tag für Tag ankämpfen muss. Nach einem weiteren mysteriösen Mord ist der unsichtbare Julius übrigens der Erste, der feststellt: „Da bekommt Bienensterben doch eine ganz andere Bedeutung“.

Schade ist nur, dass die inneren Gespräche zwischen Herbie und Julius im Seitenlayout nicht durchgängig kursiv gedruckt sind… Das wird für den Leser manchmal etwas verwirrend.

Erschienen ist der 250-seitige Kramp-Krimi „Abendlied“ im KBV-Verlag. ISBN: 978-3-95441-357-7 und kostet 10,95 Euro. Die e-Book-Variante ist unter ISBN 978-3-95441-369-0 für 8,99 Euro erhältlich.

20.10.2017KulturEifel0 Kommentare bwp

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