Zülpich: Das Thema Landesgartenschau bewegt die Menschen in Zülpich und da war es auch kein Wunder, dass die Bürgerversammlung am Donnerstagabend sehr gut besucht war. Rund 150 interessierte Bürger drängten sich in den Raum, um von Bürgermeister Albert Bergmann und den Geschäftsführern Christoph Hartmann und Heinrich Sperling etwas über die Zukunft des Landesgartenschaugeländes zu erfahren. In der Sitzung vom Ausschuss für Struktur und Nachhaltigkeit am 23. September waren die vorläufigen Überlegungen der Geschäftsführer zur künftigen Nutzung von den Ratsmitgliedern bereits abgesegnet worden. Dies sei allerdings noch nicht in Stein gemeißelt, sondern werde sich in der Zukunft noch verändern, betonte Bergmann und schloss damit Anregungen aus der Bürgerschaft eindeutig mit ein.
Ein großes Feuerwerk wird am Sonntagabend, 12. Oktober, die Landesgartenschau beenden und die Veranstalter können auf eine erfolgreiche Gartenschau zurückblicken. Mit 400 000 Besuchern hatten die Geschäftsführer geplant, Ende September konnte der 500 000ste Besucher auf der Landesgartenschau begrüßt werden. Damit ist Zülpich die erfolgreichste Landesgartenschau im Rheinland.
Doch was passiert nach dem 12. Oktober? Diese Frage haben sich schon viele Zülpicher gestellt und sie verfolgten interessiert die Ausführungen Hartmanns. Den Verantwortlichen ist sehr daran gelegen, dass etwas von der Belebtheit der Innenstadt durch die Landesgartenschaubesucher mit in die nächsten Jahre gezogen wird. Da der Name Landesgartenschau geschützt ist, wird der Park künftig als Gartenschaupark Zülpich beworben werden, um besonders auch Besucher aus größerer Entfernung mit dem Thema Garten locken zu können. Denn für die auswärtigen Besucher sind sicherlich die Gartenanlagen die interessanten Punkte der Anlage und da stieß die Ankündigung von Hartmann, „alle 16 Themengärten werden erhalten bleiben“, auf große Zustimmung. Der Seepark bleibt damit in seinen Ausmaßen bestehen und wird künftig weiterhin kostenpflichtig sein. Die Beete im Eingangsbereich und an der Römerbastion, die während der Schau wechselnd bepflanzt wurden, werden zu Staudenbeeten umgewandelt. Badestelle, Spielmöglichkeiten für die Kinder, der Skulpturengarten von Marti Faber, die Vorstellung der Ortschaften und vieles mehr wird auch künftig zu sehen und nutzbar sein. Sie könnten sich auch noch neue Angebote wie einen Minigolfplatz oder einen Grillplatz vorstellen, meinte Hartmann. Der Wallgrabenpark wird im Gegensatz zum Seepark öffentlich zugänglich sein und keinen Eintritt kosten. Vom großen Spielplatz in der Nähe der Burg bis hinunter zum Weyertor wird der Park jedoch abends geschlossen werden.
Bei den Eintrittspreise für den Seepark haben sich Geschäftsführer an ähnlichen Anlagen orientiert. Der Sommerpreis (März bis Oktober) soll beispielsweise für Erwachsene künftig sechs Euro kosten, Kinder ab sechs Jahren und Jugendliche bis 17 Jahre zahlen 3,50 Euro. Die Tageskarte für einen Erwachsenen einschließlich aller eigenen Kinder kostet acht Euro, bei zwei Erwachsenen mit Kindern macht das Ganze 14 Euro. Auch Dauerkarten wird es wieder geben: Erwachsene 45 Euro, Dauerkarte Familie mit einem Erwachsenen 55 Euro, Dauerkarte Familie mit zwei Erwachsenen 100 Euro. Noch vor Weihnachten sollen wieder ermäßigte Dauerkarten zur Verfügung stehen.
Im Anschluss an die Vorstellung des neuen Konzeptes standen die Fragen der Bürger im Mittelpunkt. Wie es denn mit einem Hotel aussehe, wo doch die Gartenschau ein so großer Erfolg gewesen sei, fragte ein Besucher. Bergmann hielt sich noch sehr bedeckt, es gäbe Gespräche, meinte er. Die Fläche zwischen Seepark und Wassersportverein war schon in der Planung der Gartenschau für ein Hotel frei gehalten worden, doch es hat sich bisher kein Investor gefunden. Der Vorschlag, dass Zülpicher Bürger den Park an bestimmten Tagen kostenfrei nutzen könnten, erhielt zwar spontanen Applaus der Besucher, doch die Geschäftsführer konnten sich damit nicht anfreunden. Der Park müsse schließlich finanziert werden, meinte Hartmann. Auch das neue Baugebiet Seegärten 2, das direkt an den Seepark angrenzen wird, stieß bei einigen Bürgern auf Kritik. Zum einen sei die Sichtachse zum See von der Rochuskapelle dann nicht mehr gegeben und künftige Anwohner könnten sich über den Lärm vom Seepark beschweren, vor allem bei den geplanten Sommerevents. Bergmann wies diese Befürchtungen jedoch zurück. Insgesamt schienen die Bürger mit den Plänen für die weitere Nutzung sehr zufrieden zu sein und der Ansturm auf die ermäßigten Dauerkarten zur Weihnachtszeit wird sicherlich wie schon bei der Landesgartenschau ein großer Erfolg werden.
Was gibt es noch bis zum 12. Oktober zu sehen? In der Blumenhalle stehen beispielsweise unter dem Motto „Goldener Oktober“ Heide, Alpenveilchen und Co im Mittelpunkt des Geschehens. Karnevalistische Tanzkunst gibt es am 4. Oktober auf der Seebühne, der Abschlussgottesdienst des Kirchengartens findet am 5. Oktober auf der Bühne an der Landesburg im Wallgrabenpark statt und am 12. Oktober gibt es ein großes Abschiedsfest mit Feuerwerk um 20 Uhr. Alle weiteren Termine für die letzte Landesgartenschauwoche sind unter www.laga2014.de nachzulesen. Die Beschlussvorlage mit allen Einzelheiten für das Nachhaltigkeitskonzept kann hier herunterladen.
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