Bad Münstereifel: Alteingesessene Bürgerinnen und Bürger tun es, ebenso die Bürgermeisterin, Schüler, Geschäftsleute und Touristen: Einkaufen, Kaffee oder frisch zubereitete Smoothies trinken, Kuchen oder Salate essen, schnell noch eine Telefonkarte oder Batterien besorgen oder eine Eifelspezialität als Mitbringsel erstehen: Seit fünf Jahren ist der „NimmEssMit“-Markt inmitten der Fußgängerzone Bad Münstereifel Anlaufstelle für Dinge des alltäglichen Bedarfs und ein Ort, an dem man bei einem Kaffee oder einem guten Essen relaxen kann.
Der Markt ist aber noch mehr, etwa Stammtisch für „Ureinwohner“ und Pausenhof für Schüler am Vormittag, Mittagstisch für die arbeitende Bevölkerung und nährende Ruhe-Oase für Touristen am Nachmittag, vor allem aber ein Inklusionsunternehmen. „Es ist vielen gar nicht bewusst, dass in dem Markt hauptsächlich Menschen mit Behinderung arbeiten“, berichtet Georg Richerzhagen, neuer Geschäftsführer der Nordeifelwerkstätten (NEW), als er in der Jubiläumswoche zum fünfjährigen Bestehen auf einen Kaffee und viele Gespräche in dem „NimmEssMit“-Markt vorbeischaut. Denn der Markt ist ein sozialraumorientiertes Arbeitsangebot der NEW, Ansprechpartner an verschiedenen Standorten im Kreis Euskirchen für sämtliche Belange von Menschen mit Handicaps sowie Anbieter von Beschäftigungs-, Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten und Freizeitgestaltung.
Markus Wilden, Geschäftsfeldleiter der Werkstätten für Menschen mit einer psychischen Behinderung, zu deren Aufgabenbereich auch der „NimmEssMit“-Markt gehört: „Das ist im Grunde ja auch gut so, denn so sollte Inklusion sein: normal und selbstverständlich. Andererseits wäre es gut, wenn die Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigung einem breiteren Kreis bekannt würden.“ Denn diese besondere Förderung ist einer der Schwerpunkte der NEW: Menschen mit Behinderung in Beschäftigung und Arbeit zu bringen, wenn möglich auch in Außenarbeitsplätzen mit Kundenkontakt wie in dem Markt, den Kantinen im Thomas-Esser-Berufskolleg und der Kreissparkasse Euskirchen, dem „Bügelprofi“ im Einkaufszentrum Georgstraße in Euskirchen, aber auch an zahlreichen weiteren Stellen wie Gemeindeverwaltung, Stadtbücherei oder Autowerkstatt.
Der Markt selbst werde hervorragend angenommen, wie Rebecca Marotta, die den Markt zusammen mit Reka Cserei leitet, berichtet. Das könne man nicht nur an dem sehr persönlichen Kontakt mit Stammkunden sehen. Reka Cserei: „Das Michael-Gymnasium hat uns zur Abiturfeier eingeladen, einer unserer Mitarbeiter wird dort sogar eine Rede halten.“ Um sich für die Treue der Kunden zu bedanken, hatte das Team eine Woche lang nicht nur fünf Prozent Rabatt für fünf Jahre Bestehen gewährt, sondern auch jeden Tag für selbstgebackenen Kuchen gesorgt und von den NEW hergestellte „Jubiläumsbonbons“ mit einer eingearbeiteten „5“ verschenkt.
Auch die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung liefe hervorragend, wie Wilden sagt. So könne man mittlerweile eine Außengastronomie unter einem großen Sonnensegel anbieten: „Das gibt bei Hitze Schutz vor Sonne und bei schlechtem Wetter vor Regen. Auch Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian ist von dem Markt überzeugt und unterstützt das Projekt.“ Georg Richerzhagen: „Der Markt ist nicht nur beliebt – er ist aus Bad Münstereifel einfach nicht mehr wegzudenken!“ Weitere Informationen im Internet: www.nordeifelwerkstaetten.de [Eifeler Presse Agentur/epa]
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