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Viele Geschäftsleute wie Guido Kohnen, Barbara Naas und Felix Zimmermann (v.l.) sind gegen die Offenlegung des Heimbachs. [Foto: pg]

Offenlegung des Heimbachs stößt bei vielen Geschäftsleuten auf Widerstand

Heimbach: Es ist eine schöne Idee: Der Heimbach, der in der Nähe von Wolfgarten entspringt, an seinem Endverlauf unter der Hengebachstraße verläuft und schließlich in der Rur endet, wird offengelegt. Besucher können an den Geschäften entlang flanieren, in Cafés sitzen, der Bach plätschert an ihnen vorbei und wird wieder zu einem belebten Gewässer mit Fischen und anderen Tieren. Soweit die Idee, die Bürgermeister Peter Cremer nach wie vor verfolgt. In einer Bürgerinformationsveranstaltung im September dieses Jahres wurde den Bürgern die Machbarkeitsstudie vorgestellt. Doch nicht alle Bewohner und vor allem Gewerbetreibende unterstützen dieses Projekt.

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Erste Skizzen der Stadtplaner. [Foto: bwp]

In einem Gespräch mit der EIFELON-Redaktion machten Gewerbetreibende wie Apotheker Felix Zimmermann, Barbara Naas (Schuhhaus Küpper) und Guido Kohnen (Volksbank), ihren Ängsten und Befürchtungen Luft: „Wir begrüßen die Initiative der Stadt und der Verwaltung, etwas zu verschönern. Es muss etwas getan werden. Wir sind jedoch gegen die Bachoffenlegung“. Rund 60 Gewerbetreibende aus dem Kernort haben schon eine Liste unterschrieben, mit der sich die Geschäftsinhaber und Ärzte gegen das Projekt wenden. Sie fürchten um ihre Existenz, wenn jahrelang die Hengebachstraße zu einer Großbaustelle wird. Bei einer Bauzeit von vier bis sechs Jahren würden sich die Kunden umorientieren und ihre Einkäufe in anderen Orten erledigen, denn über Jahre sei keine zumutbare Zuwegung zum Stadtkern möglich, erklären sie einstimmig. Bei der Sanierung der Straße in den 80er Jahren seien schon Parkplätze verloren gegangen, dies hätten sie finanziell gemerkt, meinte Naas. Es gäbe viele ältere Menschen, die nicht weit laufen könnten: „Die Parkplätze sind essentiell“. Doch die Geschäftsleute befürchten nicht nur, dass ihnen die Kunden wegbleiben. Die Ärzte hätten die Liste ebenfalls unterschrieben, betonen sie. Diese befürchten, im Notfall die Patienten nicht rechtzeitig zu erreichen, da besonders im Winter ein Umweg über den Kermeter den Notdienst unmöglich mache. „Im Ergebnis ist der offengelegte Bach für das Stadtbild und die Infrastruktur eine Verschlechterung des Verkehrsflusses, es müssen Sicherheitsbarrieren errichtet werden und der Bachlauf wird in der Tiefe verschwinden und nur die Barrieren werden das Stadtbild bestimmen“, sind sich Zimmermann, Naas und Kohnen einig. Das Geld solle lieber an anderer Stelle eingesetzt werden. „Wir haben ja einen Wasserlauf“, sagen sie und verweisen auf die nahe gelegene Rur, deren Ufer demnächst verschönert werden soll. „Wir sind für eine Weiterentwicklung und Verschönerung Heimbachs“, bekräftigen die drei. Die Hengebachstraße könne aber auf eine andere Art und Weise attraktiver gestaltet werden.

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Der Heimbach fließt seit 1957 unterirdisch zur Rur. Hier bei einer Sanierung in den 80er Jahren. [Foto: Felix Zimmermann]

Von der Stadt fühlen sich die Gewerbetreibenden mit ihren Sorgen allein gelassen. Ihre Unterschriftenliste hätten sie an den Bürgermeister geschickt, meinte Zimmermann, doch bisher sei keine Reaktion gekommen. Er habe die Liste erhalten, erklärte Cremer auf Nachfrage von EIFELON, „wir nehmen dies kommentarlos hin“. Zur Zeit gäbe es keinen neuen Sachstand, das Thema Offenlegung sei im Moment in einer Ruhephase, führte der Bürgermeister aus. Erst im nächsten Jahr geht es weiter. Anfang des Jahres werden verschiedenen Planungsbüros zu einem Wettbewerb aufgerufen. Diese sollen dann Grobkonzepte erstellen, wie die Gestaltung der Hengebachstraße mit einem offengelegten Bach aussehen könnte. In einer Bürgerveranstaltung sollen diese dann ihre Konzepte vorstellen und die Bürger haben die Möglichkeit, ihre Fragen loszuwerden sowie Stellung zu nehmen. Bis Ende März, Anfang April sollen dann die fertigen Konzepte vorliegen: „Dann wird entschieden“. Zu den möglichen Kosten wollte sich Cremer nicht weiter äußern. Doch 90 Prozent würden über Landesmittel finanziert. Den Gewerbetreibenden sind die verbleibenden Kosten noch zu hoch, das Geld solle lieber an anderer Stelle verwendet werden, meinen sie. Ihre Unterschriftenlisten liegen an folgenden Stellen aus: in der Volksbank in Heimbach und in der Zweigstelle in Vlatten, in der Apotheke von Felix Zimmermann, im Schuhhaus Küpper, in der Tankstelle Küpper, im Edeka-Markt, bei den Ärzten und im Café Rurtal.

2.12.2016LebenHeimbach1 Kommentar pg

Bisher 1 Kommentar
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  • Man kann den Widerstand sehr gut verstehen. Was ist Heimbach ohne Geschäfte oder während der Bauzeit ohne Kunden. Das die Stadt gerne 90% der Kosten an Fördermitteln erhält, kann ich gut verstehen.Aber es ist immer dasselbe: Die Fördergelder nimmt man gerne. Aber wessen Geld ist das? das Geld der Steuerzahler.
    Die Folgen dieser Planung werden sein, dass noch mehr Geschäfte verschwinden.
    Die Gewerbesteuer, die die Stadt von diesen erhält werden nie gegengerechnet.
    Ohne eine Offenlegung der Kosten sowie der Gegenrechnung der fehlenden Einnahmen durch die Gewerbesteuer kann man nur von diesem Plan abraten.
    Oder ist der Stadt ein weiteres verschwinden von Geschäften egal? Man wird ja noch fragen können.

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