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Wildkatzen wird hofiert, Hauskatzen zwangssterilisiert? [Repro: bwp]

Zum Fauchen: „Katzenschutzverordnung“ durchgewunken

Kreise, Kreis Düren: Upps, da ist sie, die nächste Zwangsverordnung: „Alle Katzen und Kater, die in den 15 Städten und Gemeinden des Kreises Düren leben, müssen mit Inkrafttreten der Katzenschutzverordnung zum 15. Januar 2020 durch einen Mikrochip gekennzeichnet, registriert und kastriert sein“, ist in einer Pressemitteilung des Kreises Düren zu lesen. Das wurde letzten Sommer – natürlich mal wieder zu Beginn der Ferien, wenn also alle bereits auf Freizeit-Modus geschaltet sind – im Kreistag durchgewunken und soll nun in Kraft treten.

Wie bitte? Irgendwie driftet für mich da die Argumentationslinie ziemlich weit auseinander. Auf der einen Seite wird in der Region dem Wolf hofiert, obwohl die Schäfer bereits Alarm schlagen. Man zahlt mittlerweile Wiedergutmachungen, falls irrtümlich ein paar Schafe gerissen werden. Kann ja mal passieren… Gleichzeitig wird gerade hier im Nationalpark die Wildkatze umtüddelt. Back to the roots? Es ist großartig, wenn sich diese scheuen Tiere in unserer Region wieder heimisch fühlen. Es ist niedlich, wenn die Deutsche Post Sondermarken mit Wildkatzen-Jungen herausbringt.
Aber weder der Wolf, noch die Wildkatze haben das Leben unserer Vorfahren schmusend, schnurrend begleitet und gleichzeitig wertvolle Aufgaben in Haus und Hof übernommen.

Die domestizierten Nachfolger der Wildkatzen sorgen jedoch seit Jahrhunderten dafür, dass Kornkammern und Scheunen mäusefrei bleiben. In Ägypten wurden diese eleganten, eigenwilligen Tiere sogar als Gottheiten verehrt. Natürlich gibt es verantwortungslose Katzenhalter, aber deshalb gleich alle Liebhaber dieser samtigen Vierpfoter unter Generalverdacht zu stellen, finde ich äußerst gewagt.

Stellen wir uns das Szenario doch einmal vor: Alle Katzen des Kreises Düren werden zwangssterilisiert. Mir wird schwindelig bei diesem diktatorischen Gedanken. Und dann?
Unsere maunzenden Mäuse- und Rattenjäger sterben aus. Wer bekämpft zukünftig diese räuberische Plage? Hoch soll sie leben, die Agrochemie!

Nun ja, es wird argumentiert, dass Kätzchen und Kater sich ungewollt fortpflanzen könnten. Doch dann müsste man Politiker auch nur noch in geschlossenen Räumen halten – besonders zu Fastelovend. Aber ob das Leben ohne Freilauf dann noch Spaß macht? Statt Amtslimousine bekäme jeder Politiker nur noch einen Kratzbaum, um seine Energien auszuleben. Mit dem perfekten Chip hinterm Ohr gäbe es sicherlich von Zeit zu Zeit auch Freigang. Allerdings wüsste gleich die ganze Familie, wo der Freigänger gerade rumstreunert und was er mit seinen, unseren „Mäusen“ so treibt…

Abenteuer pur für kleine Katzen… [Foto: bwp]

Seit wir vor 30 Jahren auf Land gezogen sind, haben wir Katzen. Sie lieben uns, wir lieben sie. Sie werden gefüttert, geimpft, geknuddelt. Im Gegenzug werden wir schnurrend umschmust und mit zahlreicher Mäusebeute belohnt. Als verantwortliche Katzenhalter haben wir unsern bildschönen Carroux bereits kastrieren lassen, aber seine silbergraue Schwester Illy wird einmal die Chance bekommen, uns neue Katzenkinder zu bescheren. In all den Jahren haben wir unsere quirligen Katzenbabys immer in liebevolle Hände abgeben können. Also bitte keine Einmischung mehr in unsere „Familienplanung“!

Machen wir es mal wie unsere Katzen: Buddeln wir ein kleines Loch und kratzen den geballten Sarkasmus unter die Erde. So. Einmal schnüffeln. Zuscharren. Und nun denkt mal – wie die philosophischen Katzen – über diese politische Entscheidung nach: Illy und Carroux suchen sich dafür immer ein Sonnenplätzchen – und wenn’s um diese Jahreszeit ganz oben in unserm riesengroßen Weinstock ist.

Im EIFELON-Gespräch relativierte Landrat Wolfgang Spelthahn die Forderungen des Kreises. „Wir wollen in Kooperation mit den Tierheimen lediglich den Verwahrlosungstendenzen entgegenwirken“, denn – so lautet der weitere Pressetext – „herrenlose Katzen und Kater fristen häufig ein elendes Dasein, geplagt von Hunger und Krankheiten. Mit seiner Schutzverordnung möchte der Kreis Düren den Tieren dieses Leid ersparen. Ziel der Verordnung ist zudem, die unkontrollierte Vermehrung von Katzen zu verhindern. Um die Verbindlichkeit der Halterpflichten zu unterstreichen, können Verstöße gegen die Schutzverordnung mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 Euro geahndet werden.
Bereits am 15. Juli 2019 hatte der Kreis Düren die Katzenschutzordnung erlassen.
Ansprechpartnerin im Kreishaus für alle Katzenhalter ist Dr. Elke Schelthoff, Tierschutzbeauftragte des Kreises Düren, unter der Rufnummer 02421 – 221911 oder per E-Mail an .“

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite: www.kreis-dueren.de/katzenschutz.de

17.1.2020PolitikKreise, Kreis Düren0 Kommentare bwp

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