Kreise, Kreis Euskirchen: Die Bilanz der Verbraucherzentrale im Kreis Euskirchen kann sich sehen lassen und zeigt, dass der Verbraucherschutz wichtig für die Bürger ist: 5.556 Anfragen, 3.134 Veranstaltungskontakte und 1.048 Rechtsberatungen gab es 2017. Landrat Günter Rosenke und Monika Schiffer, Leiterin der Verbraucherberatung in der Wilhelmstraße 37, informierten über die Schwerpunkte des vergangenen Jahres. „Die Verbraucherzentrale war auch letztes Jahr wieder Anlaufpunkt für viele Menschen aus dem gesamten Kreis Euskirchen und damit in vielen Fällen ‚Retter in der Not‘, lobte Rosenke das Engagement von Monika Schiffer und ihrem Team. Die Bandbreite der Themen, mit denen sich Schiffer und ihre Mitarbeiterinnen beschäftigen, ist groß. Wo liegen die Fallen für Verbraucher im Internet? Wie gehe ich gegen unberechtigte Inkasso-Forderungen vor? Wie kann ich mich gegen überteuerte Mobilfunkverträge wehren? Viele Menschen wissen oft nicht, an wen sie sich wenden können mit diesen Fragen. „Es ist unsere Stärke, Lösungen zu finden, wo viele Verbraucher keinen Weg mehr sehen,“ erklärte Monika Schiffer.
Immer mehr berät die Verbraucherzentrale auch die neuen Mitbürger des Kreises, die Geflüchteten. Überteuerte Mobilfunkverträge, angeblich abgeschlossene Kreditkartenverträge und Probleme mit Energielieferanten sind hier die großen Themen. Sie dürften allerdings nur auf Deutsch beraten, erklärte Schiffer. Wer sich beraten lassen möchte und nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügt, muss sich selber einen Dolmetscher mitbringen. Erfreut zeigten sich Schiffer und Rosenke auch über die gestiegenen Zahlen der sogennanten „Durchblicksveranstaltungen“ für Schüler. Hier erhöhte sich die Zahl von 67 auf 80. Der Blick für die Realität sei bei vielen jungen Menschen nicht da, meinte Schiffer. Wieviel muss ich für Miete rechnen, für Nebenkosten, wie verwalte ich mein Konto, wie teuer kann ein Mobilfunkvertrag werden? Damit Schüler erst gar nicht in die Schuldenfalle geraten, gehen die Verbraucherberater in die Schulen und erklären den Jugendlichen viele Dinge des alltäglichen Lebens, wenn sie einmal das Elternhaus verlassen haben.
Die Tücken kostenloser Spiele-Apps, unseriöse Werber und aggressive Verkaufsmethoden zählen zu den Top-Themen im Beratungsgeschäft. Der Datenschutz ist auch bei der Verbraucherzentrale ein großes und wichtiges Thema. Sicher einkaufen im Internet oder der digitale Nachlass sind beispielsweise Themen, mit denen sich Monika Schiffer beschäftigt. Auch die kürzlich in Kraft getretene Datenschutzgrundverordnung ist für Schiffer ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn zur Zeit noch viel Verwirrung gerade bei Vereinen herrscht. Es gäbe mehr Rechte für Verbraucher und man solle genau kontrollieren, auf welche Daten eine App zugreife, meinte Schiffer. Wer mehr erfahren möchte, was Unternehmen über einen persönlich gespeichert haben und was mit den Daten passiert, kann sich bei der Verbraucherzentrale im Internet Musterbriefe herunterladen und diese an die Firmen schicken, von denen man Auskunft haben möchte. Dazu zählt auch die Löschung von Links in Suchmaschinen oder von personenbezogenen Daten auf Internetseiten.
Der Kreis unterstützt die Verbraucherzentrale jährlich mit 103.600 Euro (ebenso das Land Nordrhein-Westfalen) und wenn es nach Landrat Rosenke geht, wird sich daran auch in Zukunft nichts ändern. „Die Zuschüsse aus dem Kreishaushalt sind hier an der richtigen Stelle eingesetzt – und zwar für die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Euskirchen“, betonte Rosenke. Informationen zu Terminen und Angeboten unter www.verbraucherzentrale.nrw/euskirchen
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