Mechernich: Es waren aufregende Tage für Martin Rehbock, der gebürtig aus Mechernich stammt und am Gymnasium Am Turmhof sein Abitur absolvierte. Am Filmset in Hamburg wird derzeit sein jüngstes Drehbuch „Die Freundin meiner Mutter“ vom NDR mit namhaften Schauspielern verfilmt. Der Fernsehfilm greift ein provokantes Thema auf.
Soll ich die Freundin meiner Mutter schwängern und der Bruder meiner Kinder sein?“
Mit dieser wahnwitzigen Frage wird der erfolglose Buchhändler Jan – alias Max Riemelt – konfrontiert, als seine lesbische und dominante Mutter Viktoria (Katja Flint) ihn zum Samenspender ihrer Lebensgefährtin Rosalie auserwählt. Eine absurde Idee? Nicht, wenn Jan genau in ebenjene Rosalie verschossen ist…
Der 46-jährige Filmemacher und Drehbuchautor sieht in dem turbulenten Film eine Chance, Klischees, falsche Moralvorstellungen und gesellschaftliche Fragen innerhalb einer romantischen Komödie zu diskutieren. „Schließlich, so sagt es eine Figur im Film, verlieben wir uns nicht in Genitalien, sondern wir verlieben uns in Menschen“, formuliert der Drehbuchautor.Die Komödie ist mit hochkarätigen Schauspielern besetzt: Max Riemelt („Freier Fall“), Katja Flint („Der verlorene Sohn“), Antje Traue („Der Fall Barschel“) und Jasna Fritzi Bauer („Axolotl Overkill“) spielen in der Geschichte des Mechernichers, die noch bis zum 31. August in Hamburg und Umgebung in Szene gesetzt wird.
„Neben der skurrilen Ausgangssituation hat mich vor allem interessiert, dass hier ganz menschliche Probleme und Fragestellungen zu verschiedenen, diskussionswürdigen Themen in einer Komödie aufgegriffen werden können“, betont der Drehbuchautor.
Mit seiner Arbeit an den Figuren, dem Inhalt und der Dramaturgie des Stoffes habe er versucht, die Gratwanderung zwischen Komödie und Tragik zu verschärfen, ohne den Blick auf die alltäglichen Fragestellungen lesbischer Beziehungen oder den Wunsch nach Kindern in gleichgeschlechtlichen Beziehungen zu verlieren.
Wie kann Jan sich angesichts von so viel Frauenpower als Mann beweisen? Muss er das überhaupt? Wird er von den Frauen wirklich noch gebraucht oder ist die Samenspende das einzige Relikt männlicher Macht vergangener Zeiten?
Der TV-Film wird voraussichtlich 2019 im Ersten Programm gesendet. Der gebürtige Mechernicher freut sich schon auf die Ausstrahlung im Deutschen Fernsehen. Es ist eine Premiere, wie er verrät:
Ich hatte schon mehrere Filme als Produzent oder Autor, die im Fernsehen gezeigt wurden. Dies ist mein erster reiner Fernsehfilm.“
Mittlerweile lebt der Drehbuchautor mit Frau und zwei Söhnen in Lübeck. Auf die Frage, ob er sich „seinen“ Film an seinem Wohnort oder in Mechernich anschauen wird, antwortet er: „Da der Film für den Sendeplatz am Mittwochabend produziert wird, werde ich wahrscheinlich im hohen Norden sein. Aber in Mechernich schaut garantiert meine Mutter…“ [pp]
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