Nettersheim: Nun ist es also soweit: Das letzte Treffen der Frühjahrsschreibwerkstatt hat sich einfach klammheimlich in den Terminkalender geschlichen. Ein letztes Mal Texte lesen und besprechen, ein letztes Mal von der Tür aus dem Studentenwohnheim hören oder der Tür im Krankenhaus mit der etwas schrägen Chefärztin. Einige haben mehrere Episoden zusammengetragen, andere haben sich zwischenzeitlich anderen Themen zugewandt. So ist das beim literarischen Schreiben: Man ist frei in seiner Themenwahl.
Während ich noch an der aktuellen Ausgabe von EIFELON sitze – ich habe es wieder einmal nicht geschafft, mich vorher an meinen Text zu setzen – sinniere ich ein wenig über das Schreiben. Ich habe eine kleine Buchkritik für unser Magazin geschrieben. Ein freier Journalist nahm sich die Freiheit, sich von vielen Zwängen zu lösen: Er zog auf sein Boot und segelte an den Ostseeküsten entlang und durch die irische See. Als Freiberufler kann man von vielen Orten schreiben – „Buchstabenaneinanderreihen“ wie der Autor seinen Beruf nennt.
Einmal für ein paar Monate so frei zu sein, keine festen Termine wahrnehmen zu müssen, sich nur seinem Schreibprojekt widmen zu können, was wäre das für ein Traum! Die Schreibwerkstatt scheint einiges bei mir freigesetzt zu haben, Träume entstehen und Ideen entwickeln sich. Mit den sechs Monaten Auszeit wird es vermutlich so schnell nichts werden, doch ein größeres Projekt steht schon an. Georg und ich sowie unsere beiden Ehepartner sind nach Georgien gefahren und wir hatten uns schon vor dem Start vorgenommen: Da machen wir etwas daraus. Eine Art Reisetagebuch mit Fotos wird es werden, doch jetzt müssen wir erst einmal die Eindrücke verarbeiten und die Gedanken sortieren, dann können wir uns an die genauere Planung machen. Einen Eindruck von dieser Reise gibt es aber in Kürze bei EIFELON.
Doch Schluss mit dem Sinnieren! Die Arbeit ruft. Immerhin setze ich mich dieses Mal schon mittags an meinen Text für die Schreibwerkstatt und nicht erst kurz vorher. Aber mit der wirklichen Ruhe klappt es noch nicht. Das neue Thema für den Herbst steht immer noch nicht fest, doch Andreas rührt immer noch seine Werbetrommel für die Lyrik – einige Teilnehmer konnte er schon überzeugen. „Ich kann keine Gedichte schreiben“ heißt es bei anderen. Horror oder Märchen stehen als Thema bei ihnen höher im Kurs. Ich weiß nicht, ob ich Gedichte schreiben kann, aber bevor ich es nicht ausprobiert habe, kann ich es auch nicht beurteilen. Also, Andy, setz dich durch!
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