Nideggen, Abenden: Nachdem EIFELON in der vergangenen Ausgabe ein besonderes Augenmerk auf den Hospizgarten und die buddhistisch geprägte Weltanschauung des Hortus Dialogus gerichtet hat, geht es im zweiten Teil der Reportage um die Hospizarbeit des Vereins und die Motivation seines Gründers Friedrich Ostenrath.
„Wir können nicht das Sterben aufhalten, aber wir können helfen, die Probleme im Vorfeld des Sterbens erträglicher zu machen“, erklärt Friedrich Ostenrath. „Es geht uns um die Begleitung, in der eigene Probleme erkannt und bestenfalls gelöst werden können.“ Für die Ehrenamtler des Vereins ist es vielfach schwer, die Balance zwischen Nähe und Distanz zu wahren. „Der Tod macht uns immer wieder bewusst, um was es auch im Leben geht: um das Loslassen.“
Der Verein, dessen Vorstand sich aktuell aus Friedrich Ostenrath (1. Vorsitzender) und Carmen Bastian-Koerfer (2. Vorsitzende) sowie Theresia Cremer und Stephanie Franken zusammensetzt, betreibt einen mobilen Hospizdienst. In der mobilen Hospizarbeit, wird – nach dem Leitspruch „Es gibt nichts Trennendes“ – eine Begleitung schwerstkranker, sterbender Menschen und Trauernder ohne Ansehen von Hautfarbe, Herkunft und Religion ermöglicht. Grundsätzlich arbeitet der Verein ehrenamtlich. Wirtschaftliche Interessen gibt es nicht, alles geschieht auf Spendenbasis. Friedrich Ostenrath selbst versteht sich als „Spiritus Rector“, als Mitinitiator von Hortus Dialogus und ihm liegt besonders die Hospizarbeit für Schwerstbehinderte am Herzen.
Er hat das Schiff „Hortus Dialogus“ angeschoben und steuert es momentan immer noch. „Ich bin aber nun in einem Alter, in dem ich auch nicht mehr ganz jung bin“, schmunzelt Ostenrath. Nun sei seine Arbeit, das Schiff in einen Hafen zu lenken, damit es von dort neu starten kann. Dann allerdings ohne ihn.
Friedrich Ostenrath (69 Jahre) wurde in Horrem/Rheinland geboren und wuchs in Schleswig-Holstein auf. Nachdem er im Internat der Benediktiner in Kornelimünster seine erste weiterführende Schulzeit absolvierte, machte er als externer Schüler sein Abitur am Monschauer Michael Gymnasium. Es folgte ein Studium der Biologie in Hamburg und Bonn. Parallel dazu absolvierte er ein Studium der vergleichenden Religionswissenschaften. Am Aachener Konservatorium studierte er zusätzlich Cello, Gitarre und Laute. 1972 wurde der vielseitig begabte Friedrich Ostenrath wissenschaftlicher Assistent am Duisburger Zoo. Insgesamt 35 Jahre blieb er dort und beendete sein Berufsleben als stellvertretender Direktor. In dieser Zeit organisierte er hunderte Studienreisen mit den Schwerpunkten Naturwissenschaft, Religion und Kultur. Seit 1996 engagiert er sich für den Hortus Dialogus, den er zusammen mit seiner Frau Maria gründete.
Nähere Informationen über die ehrenamtliche Hospizarbeit, Gartenführungen und Veranstaltungen finden sich auf der Internetseite www.hortus-dialogus.de.
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