Eifel: Ein Floh
Es war einmal ein kleiner Floh,
Der lebte ganz inkognito
Auf einem sehr sehr großen Hund.
Der war ganz munter und gesund.
Er hatte auch ganz tolle Haare,
Nur von der allerbesten Ware.
Der Floh wusst nicht des Hundes Rasse,
Doch fand er dessen Pelz ganz klasse.
Da drinnen konnt er prima wandern
Von einem Ende bis zum andern.
Auch auf dem Hundskopf war er gerne.
Dort ging der Blick weit in die Ferne.
Im Winter sprang er dort mal in die Höhe,
Doch das ist gar nicht gut für Flöhe.
Vor Schreck war unser Floh erblasst,
Als er von einer Böe erfasst.
Die blies ihn bis hinauf zum Walter,
Der war des Hundes alter Halter.
Er landete auf dessen Kopf
Und suchte gleich nach dessen Schopf.
Doch merkte er dann voller Schrecken:
Kein Haar tat diesen Kopf bedecken.
Verzweifelt dachte da der Floh: Oh Weh,
Trüg er doch wenigstens Toupet!
Die Glatze bot nur schlechten Halt
Und abends wurd’s ihm furchtbar kalt.
Er kroch noch zitternd in ein Ohr,
Wo er um Mitternacht erfror.
Vom Mensch enttäuscht starb so der Floh. Nun ja – das geht ja vielen so.
Aus: „Honigmuscheln“ von Hans Jürgen Sittig, erschienen im Eifelbildverlag, ISBN 978-3-946328-15-5, 10,90 Euro
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