Eifel: „EIFELdörfer in Aktion – Wir gestalten Heimat“. Unter diesem Motto geht die LEADER-Region Eifel in unveränderter Zusammensetzung erneut ins Rennen, um 3,2 Millionen EU-Mittel für die Förderphase 2015 bis 2023 zu ergattern. 15 Gemeinden aus den Kreisen Düren und Euskirchen, sowie der Städteregion Aachen haben in enger Vernetzung ein gemeinsames Konzept entwickelt, das in der „Tenne Eicherscheid“, Simmerath, vorgestellt wurde. „Mit Optimismus gehen wir in die nächste Phase“, betonte Reinhold Müller als Vorsitzender der lokalen Aktionsgruppe. Diesmal stehe das Dorf im Mittelpunkt. Insgesamt 115 Projekt-Ideen wurden bislang eingereicht und einige davon im „Parforce-Ritt“ vorgestellt.
Gelungenes Beispiel für ein gelebtes, Kreisgrenzen überschreitendes Miteinander ist das LEADER-geförderte „Projektorchester Eifel“, das die Gäste mit imposantem Sound begrüßte. Bereits 2011 gegründet, sind die über 100 Musiker aus 26 Vereinen mittlerweile zu musikalischen Botschaftern der Region geworden.
Nahversorgung und Mobilität auf dem Land sind wichtige Parameter im Wettbewerb. „Wir setzen uns für den Erhalt gesunder Dorfstrukturen ein“, lautete die ausdrückliche Botschaft der Organisatoren. Zudem wurde ein Fokus auf den Bestand von Natur- und Kulturlandschaft gelegt. Artenschutz und Grünflächenpflege, sowie der Erhalt alter, regionaler Obst- und Gemüsesorten hat sich das Projekt „Dorf-Bio-Top“ auf die Fahnen geschrieben. Sachkundige Unterstützung erhalten die Macher dabei von den Experten des Freiluftmuseums Kommern. Mit einem „Trekking-Netzwerk“ soll der Outdoor-Sport aktiviert werden. Und eine „Seniorengenossenschaft“ will „viele ältere Menschen mit hoher Kompetenz“ miteinander vernetzen, damit diese Generation auch im Alter solange wie möglich im eigenen, häuslichen Bereich wohnen bleiben kann. „Prävention“ ist eines der Pflichtthemen auf dem Weg in eine positive Zukunft – gemäß dem Motto „Kein Kind zurücklassen.“ Abschließend fasste Regionalmanager Alexander Sobotta das LEADER-Engagement mit wenigen Worten zusammen: „Bei breiter Akteursbeteiligung und hohem Innovationsgrad haben wir eine hohe Förderwahrscheinlichkeit.“
Am 16. Februar muss der ausgearbeitete Themenkatalog bei der Düsseldorfer Landesregierung vorliegen. Bis dahin sei nichts in Stein gemeißelt, machten die Planer deutlich. Und so wird ein konstruktiver Vorschlag aus dem Publikum vermutlich sofort umgesetzt: „Das „Wir“ muss in Großbuchstaben geschrieben werden: WIR gestalten Heimat!“
Für die Kommunen Zülpich, Vettweiß, Nörvenich, Weilerswist und Erftstadt geht es jetzt ebenfalls in die Endphase für die Bewerbung als LEADER-Region. Die Orte wollen als Region „Zülpicher Börde“ erstmals die Jury überzeugen, um die Fördergelder für die nächsten fünf Jahre zu erhalten. „Das ist eine sportliche Aufgabe“, erinnerte sich Josef Kranz, Bürgermeister von Vettweiß, an die ersten Gedankengänge, als die Kommunen sich der Herausforderung stellten. Doch mit viel Engagement sind nicht nur die Mitarbeiter der Gemeinden an die Arbeit gegangen, auch die Bürger zogen mit und reichten viele Projekte für die Bewerbung ein. Rüdiger Wagner vom Planungsbüro Jung Stadtkonzepte, das für die Betreuung der Bewerbung engagiert wurde, zeigte sich begeistert über die rege Teilname aus der Bürgerschaft. 65 Projekte sind es jetzt und alle werden in der Bewerbung aufgenommen, versicherte Wagner. „Die eingereichten Projektvorschläge sind sehr vielfältig und reichen von der ersten Idee bis hin zu ausgearbeiteten Gesamtkonzepten“, erläuterte er. Es gäbe viele Vorschläge, die sich mit dem Thema Dienstleistungen auf den Dörfern beschäftigten, wie beispielsweise Dorfläden oder Angebote für Jugendliche. Künftig könnte vielleicht ein „Clubbing-Bus“ durch die Zülpicher Börde rollen und als rollende Diskothek für die jungen Bewohner dienen. Ein Festival „Klang der Region“ ist angedacht, auf dem sich regionale Musiker präsentieren könnten oder auch ein ländliches Filmfestival.Die Zülpicher Börde und die Region Eifel sind jedoch nicht die einzigen Aspiranten. In Nordrhein-Westfalen werden sich voraussichtlich 43 Regionen auf die 24 Plätze bewerben. Wagner zeigte sich jedoch für die Region Zülpicher Börde optimistisch, dass das Konzept ankommt. Unter www.zuelpicherboerde.de können sich Interessierte über den aktuellen Stand der Bewerbung erkundigen. Spannend wird es dann Ende April, denn dann wird die Jury in Düsseldorf bekannt geben, welche Regionen die LEADER-Fördergelder erhalten werden.
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