Schleiden: Der Entwurf des Jahresabschlusses 2020 der Stadt Schleiden schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro ab. Nach nunmehr fünf positiven Jahresabschlüssen in Folge, in denen jeweils kleine Jahresüberschüsse erzielt werden konnten, erhöht sich mit dem Jahresüberschuss 2020 das Eigenkapital der Stadt Schleiden erstmals sichtbar.
Nach Erstellung der Eröffnungsbilanz im Jahr 2009 wurde das Eigenkapital in Höhe von rund 28 Millionen Euro in den Jahren bis 2014 durch erhebliche Jahresfehlbeträge auf ungefähr 14 Millionen Euro abgebaut und damit quasi halbiert. Die im Jahr 2014 ergriffenen Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung führten dazu, dass der weitere Verzehr des Eigenkapitals gestoppt werden konnte und die Jahresabschlüsse allesamt leicht positiv ausfielen.
„Das Eigenkapital einer Kommune zeigt an, welcher Anteil des Vermögens den Bürgerinnen und Bürgern gehört und nicht den Banken und Fördermittelgebern“, so Marcel Wolter, Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer. Die Eigenkapitalquote betrage in Schleiden aktuell 11 Prozent. „Kommunen unserer Größe und Struktur sollten ein Eigenkapital von 30 bis 35 Prozent, gemessen am Gesamtvermögen, haben“, erläutert Wolter. Ob und wann die Stadt Schleiden diese Marke erreiche, hänge von vielen, teilweise noch unbekannten Faktoren ab, gibt der Stadtkämmerer zu bedenken. Ziel müsse es dennoch sein, diese Marke zu erreichen und die künftige Finanzstrategie danach auszurichten: „Im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger ist mit dem Eigenkapital deshalb weiter behutsam umzugehen, da es dem Nutzen gegenwärtiger und künftiger Generationen dienen muss.“
Der positive Jahresabschluss resultiert in erster Linie aus nicht vorhersehbaren Gewerbesteuernachzahlungen, sowie aus der Auflösung von Rückstellungen. Ohne die weitere Bildung von Instandhaltungsrückstellungen und die Mehraufwendungen aufgrund der Covid-19 Pandemie wäre der Überschuss sogar noch etwas höher ausgefallen.
Die positive Haushaltsentwicklung wirkt sich auch auf die Liquidität aus. Zwar werden immer noch Kassenkredite in Höhe von 4,3 Millionen Euro benötigt, jedoch lag der sogenannte Dispo-Bedarf in der Vergangenheit auch schon bei 15 Millionen Euro. Zinsersparnisse lassen sich aufgrund des aktuellen Kapitalmarktzinses hieraus allerdings nicht generieren.
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