Umland, Bonn: In den Braunkohleflözen im Rheinischen Revier ist fossiles Harz – so genanntes „Retinit“ – häufig anzutreffen. Bei solchen Funden handelt es sich in der Regel um stecknadelkopfgroße Kügelchen, die zumeist eingetrübt sind. Glasklare „Retinit“-Stücke sind eine Rarität. Die wenigen Exemplare, die aus dem Boden geborgen werden konnten, wiesen bisher eine Größe von drei bis fünf Millimetern auf.
Es glich einer kleinen Sensation, als geologiebegeisterte RWE-Mitarbeiter kürzlich im Tagebaugebiet Inden erstmals größere, klare, hellgelbe Bernsteine entdeckten. Die etwa zehn Millionen Jahre alten Funde stammen aus dem Erdzeitalter Miozän und sind bis zu 23 Millimeter groß. Also fast fünfmal so groß wie die bisherigen Entdeckungen.
Es ist ein seltener Glücksfall, dass auch im Innern des geborgenen Holzstücks Bernsteinspuren vorhanden sind. So konnte durch wissenschaftliche Analysen die harzproduzierende Baumart eindeutig zugeordnet werden. Die holzanatomischen Untersuchungen ergaben, dass es sich um ein Zypressengewächs handelt: „Cupressaceae sensu lato“, eine Schuppenzedern-Art, die vor zehn Millionen Jahren hier heimisch war.
Achtung: Durch die Osterfeiertage bedingt, können die zehn Millionen Jahre alten „Bernstein“-Stücke erst ab dem 4. April in der Vitrine des Museumsfoyers ausgestellt werden. Nähere Informationen über aktuelle Ausstellungen und Veranstaltungen finden sich unter http://www.landesmuseum-bonn.lvr.de.
Die „Objektbegutachtungen“ werden in der Bibliothek des LVR-LandesMuseums durchgeführt. Der Eingang liegt in der Mitte des Skulpturenhofs zwischen Colmantstraße und Bachstraße.
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